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So integrieren Sie Medienbildung in Ihren Unterricht

Digitale Medien sind allgegenwärtig und der kompetente Umgang mit ihnen ist eine neue Kulturtechnik, gleichwertig zum Lesen, Schreiben und Rechnen. Doch laut der ICILS-Studie haben ein Drittel der Schüler:innen in Deutschland nur rudimentäre computer- und informationsbezogene Kompetenzen.¹ Die Verantwortung für die Vermittlung von Medienkompetenzen wird häufig auf die Informatiklehrkraft abgewälzt. Dabei fordert die Kultusministerkonferenz eindeutig, dass Medienbildung in jedem Fach einen Platz hat. Doch wie gelingt Ihnen dies trotz Zeitknappheit und eventuell fehlender technischer Ausstattung der Schule?

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© lisegagne / GettyImages

 

Medienkompetenz im Unterricht – Lernprozesse zeitgemäß gestalten

Digitale Tools haben großes Potenzial für das Lernen und zeitgemäßen Unterricht. Sie ermöglichen spannende, neue Aufgaben und Lernformen. Mithilfe digitaler Tools lassen sich Aufgabenformate umsetzen, die die im „4K-Modell“ definierten Kompetenzen für das 21. Jahrhundert fördern: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken. Und auch für die Differenzierung von Lernangeboten sind digitale Tools bereichernd.

Durch das Lernen mit Medien und in digitalen Lernumgebungen gestalten Sie Lernprozesse zeitlich und räumlich flexibler und setzen Binnendifferenzierung durch individuelle Aufgaben um. Schüler:innen übernehmen dadurch mehr Verantwortung für den eigenen Lernprozess und agieren selbstständiger.

Wählen Sie die richtige Methode aus

Mit den folgenden Fragen finden Sie schnell heraus, welche Methode für Ihren Unterricht am besten geeignet ist.

Was ist für den Lernprozess der Schüler:innen das ideale Werkzeug?

Wie kann ich sie am besten begleiten?

Was brauchen sie?

Antworten können sein: ein persönliches Gespräch, eine Visualisierung mit Stift und Papier oder eben auch eine interaktive Lernabfrage. Nur weil es inzwischen tolle digitale Tools gibt, müssen diese jedoch nicht überall eingesetzt werden. Setzen Sie Technik nie um der Technik Willen ein – dies geht an den Schüler:innen vorbei. Im Vordergrund steht der Mensch und die pädagogische Arbeit.

Werden Sie zum Lernbegleiter

Begleiten Sie Ihre Schüler:innen beim kollaborativen Lernen.

  Stehen Sie der Gruppe als Moderator:in zur Seite.

  Behalten Sie den Überblick, ob alle Lernenden in den Prozess involviert sind.

  Überprüfen Sie, ob bzw. welche Hilfestellung Ihre Schüler:innen benötigen, um die Aufgaben zu lösen.

Medienbildung vermitteln: Potenziale nutzen, Gefahren erkennen

Sensibilisieren Sie Ihre Schüler:innen für die folgenden Lernziele, damit sie die bereichernden Potenziale der (digitalen) Medien nutzen können aber auch für die Gefahren gewappnet sind.

Medien werden von Menschen gemacht
Hinter Medienbotschaften stehen immer bestimmte Absichten (beispielsweise aufklären, informieren, etwas verkaufen oder bewerben, jemanden zu Handlungen überreden, …). Nicht alles, was in „den Medien“ behauptet wird, ist wahr, weil Dinge aus Versehen oder mit Absicht verfälscht werden können. Dies ist ein ständiger Appell an unseren Verstand eben jene Absichten zu hinterfragen.

Private Daten sollen privat bleiben!
Informationen, mit denen Kinder und Jugendliche Ihre Identität preisgeben und die darauf schließen lassen, wann und wo sie zu finden sind, gehören nicht in die Öffentlichkeit. Dazu zählen Vor- und Nachname in Kombination, Adresse, Handynummer, Geburtsdatum oder konkrete Angaben zu regelmäßigen Tätigkeiten inkl. Ort. Wichtig ist zu verstehen, wie sich ein Gesamtbild aus den angegebenen Daten und Posts zusammensetzt (Puzzle-Effekt).

Umgangsregeln berücksichtigen!
Im Internet gelten die gleichen Regeln wie auch in der persönlichen Begegnung vor Ort: respektvoller Umgang, keine Gewalt (oder Gewaltandrohung), Fairness. Die Tatsache, dass die Kommunikation über technische Geräte erfolgt, ändert an diesen Regeln nichts.

Rechtliche Grundlagen beachten!
Wer auf einem Foto zu sehen ist, darf mitentscheiden, was mit diesem Bild passieren darf. Dies nennt sich das „Recht am eigenen Bild“. Der oder die Fotografierende muss die Abgebildeten also vor der Verwendung eines Bildes um Einverständnis fragen. 

Als weitere Grundlage ist das Urheberrecht zu beachten: Im Internet veröffentlichte Bilder dürfen nicht einfach auf eigenen Plattformen verwendet werden. Der Fotograf oder die Fotografin kann entscheiden, wer (und zu welchen Konditionen) die erstellten Fotos verwenden darf. Dass das Bild bereits online veröffentlicht ist, ändert an dieser Tatsache nichts.

Ein Maß finden!
Die meisten Apps und Spiele haben gemeinsam, dass sie versuchen, die Nutzer:innen möglichst lange „bei der Stange zu halten“. Dies verleitet zu möglicherweise übermäßiger Nutzung und birgt Suchtpotenzial. Hierauf beruht das wirtschaftliche Konzept dieser Anwendungen. Zum Erlangen von Medienkompetenz gehört daher, dass die Kinder und Jugendlichen diese Mechanismen verstehen und das eigenen Medienverhalten kritisch reflektieren. Entsprechend sollten sie lernen, sich für ein verträgliches Maß entscheiden – vergleichbar mit dem Maßfinden für Schokolade, Alkohol etc.

Los geht's!

Geben Sie den Startschuss für eine neue Lehr- und Lernkultur an Ihrer Schule und machen Sie Medienbildung zu einem festen Bestandteil Ihres Unterrichts.

 

Quellen:

¹ Zentrale Ergebnisse der Studie ICILS 2018

 

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