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Ein Drittel der Eltern fordert ein Verbot von KI im Unterricht – die Ergebnisse unserer großen Forsa-Umfrage

Was die Nutzung Künstlicher Intelligenz im Schulkontext betrifft, sind Eltern hin- und hergerissen: Zwar befürchtet eine Mehrheit, dass KI-Anwendungen wie ChatGPT Schummelei und Datenmissbrauch erleichtern, andererseits sehen viele darin auch die Chance, dass ihre Kinder gut auf die digitalisierte Arbeitswelt vorbereit werden. Das zeigt die repräsentative bundesweite Forsa-Umfrage unter mehr als tausend Eltern schulpflichtiger Kinder, die wir im Frühjahr 2023 durchführen ließen.

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Eltern wünschen sich mehr Aufklärung von der Schule

Vom 22. Mai bis 4. Juni 2023 ließen wir die forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen über tausend Eltern schulpflichtiger Kinder zwischen 6 und 18 Jahren per Telefon- und Online-Interviews nach ihrer Einschätzung zur Verwendung Künstlicher Intelligenz im Unterricht befragen.

Die Ergebnisse der Umfrage zeichnen ein interessantes Meinungsbild – und lassen auch Schlüsse darauf zu, wie aus mangelnder Information und Aufklärung Befürchtungen entstehen.

Denn der Informationsbedarf der Eltern zum Thema „KI im Unterricht“ ist groß: Laut unserer Forsa-Umfrage möchten 74 Prozent von der Schule ihres Kindes mehr über den möglichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unterricht informiert werden. Ein Viertel der befragten Mütter und Väter fühlte sich schon allein vom Thema der Umfrage überfordert.

Befragte sehen mehr Risiken als Chancen durch KI im Unterricht

Während 58 Prozent der befragten Mütter und Väter gegen ein generelles Verbot von KI-Anwendungen im Unterricht sind, spricht sich immerhin ein Drittel für ein solches Verbot aus. Diese Meinung vertraten formal geringer Gebildete tendenziell eher als Befragte mit Abitur oder Studium.

Ein großer Kritikpunkt ist der Datenschutz: Mehr als zwei Drittel der Befragten halten es für eher oder sehr wahrscheinlich, dass Anbieter von KI-Anwendungen persönliche Daten ihrer Kinder sammeln und diese Daten nicht ausreichend schützen.

Die Umfrage ermittelte zudem, dass KI-Anwendungen im Schulunterricht aus Sicht der Eltern aktuell eher Risiken als Chancen bergen: 73 Prozent befürchten, dass sie das Schummeln bei Prüfungen und Hausaufgaben erleichtern.

Ob die Künstliche Intelligenz aktuell bereits tatsächlich als Hausaufgabenroboter taugt, darf allerdings in Frage gestellt werden. Unsere Redaktion hatte den Chatbot ChatGPT des US-Unternehmens OpenAI bereits einem internen Aufgabentest unterzogen – allerdings mit sehr durchwachsenen Ergebnissen. Vor allem falsche Angaben und ins Nichts führende Quellenangaben fielen uns negativ auf. Als „Study-Buddy“ oder Recherchetool mag ChatGPT durchaus geeignet sein, jedoch setzen auch diese Anwendungen bereits gute Kenntnisse im Umgang mit der KI voraus. Unser Fazit: Am Ende wird die Lernerfolgskontrolle immer unter Aufsicht im Klassenzimmer stattfinden. Mehr zu den Pros und Contras von ChatGPT in der Schule in unserem Blogartikel.

Beim Blick in die Zukunft zumindest sind die befragten Eltern mehrheitlich optimistisch: 59 Prozent glauben, dass Kinder durch KI-Anwendungen im Unterricht gut auf die digitale Arbeitswelt vorbereitet werden.

Bei der Frage, ob KI-Anwendungen den Unterricht bereichern und das Lernen, bzw. Lehren, in der Schule fördern, ist das Meinungsbild geteilt: Während rund eine Hälfte der befragten Eltern diesen positiven Effekt für wahrscheinlich hält und der Meinung ist, dass KI den Arbeitsalltag von Lehrkräften erleichtern kann, geht die andere Hälfte eher nicht davon aus, dass KI-Anwendungen den Schulunterricht bereichern.

Allerdings deutet die Umfrage auch darauf hin, dass die Künstliche Intelligenz in vielen Schulen noch gar nicht im Einsatz ist – zumindest nicht offiziell. Nur fünf Prozent der befragten Eltern sagten aus, dass ihr Kind bereits KI-Anwendungen im Unterricht nutzt.

Was Schulen jetzt brauchen: Entlastung und Fortbildungsangebote

Wie aus der Umfrage ersichtlich wird, spaltet das Thema Künstliche Intelligenz nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die Eltern. Dr. Sebastian Hild, Geschäftsführer von RAABE, plädiert für eine differenzierte Perspektive:

„Es steht außer Frage, dass Schulen sich mit dem Thema KI auseinandersetzen müssen. Ein Verbot, wie von manchen gefordert, wäre realitätsfern – denn die KI ist ja längst da. Wir müssen lernen, mit ihr umzugehen. Das ist auch, aber nicht nur Aufgabe der ohnehin schon stark belasteten Schulen. Insbesondere die Bildungspolitik ist hier gefordert, einen klaren Handlungsrahmen zum Umgang mit KI zu schaffen. Gute Fortbildungsangebote für Lehrkräfte und Entlastung an anderen Stellen können die Weichen dafür stellen, dass die Schulen sich mit KI-Anwendungen beschäftigen und wie sie diese sinnvoll im Unterricht einsetzen.“

Hier können Sie sich die kompletten Ergebnisse herunterladen:

Umfrageergebnisse zum Thema „KI im Unterricht“

Unterrichtsmaterial zum Thema Künstliche Intelligenz

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