„Dann lebt man ohne Glück“ – Theodor Fontanes Berliner Frauenroman „Irrungen, Wirrungen“ - Frauengestalten und Frauenideal im 19. Jahrhundert

„Dann lebt man ohne Glück“ – Theodor Fontanes Berliner Frauenroman „Irrungen, Wirrungen“

Gymnasium

Deutsch

11. | 12. | 13. Klasse

9 - 11 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Wird denn die grässliche Hurengeschichte nicht bald aufhören? – Mit diesen Worten kommentiert ein Mitherausgeber Theodor Fontanes Roman „Irrungen, Wirrungen“ bei dessen Vorabdruck im Jahr 1887 in der Voss’schen Zeitung. In der Tat löst der Roman einen Skandal beim Lesepublikum aus. Fontane selbst äußert dazu in einem Brief an seinen Sohn: „Auch darin hast du recht, dass nicht alle Welt, wenigstens nach außen hin, ebenso nachsichtig über Lene denken wird wie ich […].“ Warum sorgte die Protagonistin Lene für eine solche Empörung? Und welches Frauenideal machte diese Entrüstung überhaupt erst möglich? Mit diesen Fragen setzen sich Ihre Schülerinnen und Schüler in diesem Beitrag auseinander. Dazu untersuchen und vergleichen sie die Frauengestalten Lene und Käthe und setzen sie zum damals vorherrschenden Frauenbild in Beziehung.
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Kompetenzen

Dauer:9–11 Stunden + LEK
Kompetenzen:
  • einen literarischen und einen historischen Text erschließen
  • zwei Texte vergleichen
  • eine literarische Figur charakterisieren
  • zwei literarische Figuren vergleichen
  • sich mit dem in einem Text dargestellten Frauenideal auseinandersetzen
  • ein in einem historischen Text dargestelltes Frauenideal zu einer literarischen Figur in Beziehung setzen

Inhaltsangabe

„Dann lebt man ohne Glück“ – Theodor Fontanes Berliner Frauenroman „Irrungen, Wirrungen“Frauengestalten und Frauenideal im 19. Jahrhundert

Stunde 1/2
Einstieg: Inhalt und Aufbau des RomansM 1

Minimalplan

Die Einheit umfasst 11 Unterrichtsstunden. Bei Zeitmangel kann die Stunde 7 zu Fontanes Realismusverständnis als Lehrervortrag oder Schülerreferat an die Klasse weitergegeben werden. Fakultativ ist die Stunde 11, die zum einen für leistungsstarke oder besonders schnelle Schülerinnen und Schüler konzipiert ist, zum anderen ab der 6. Stunde auch als Hausaufgabe gegeben werden kann. Die Unterrichtsreihe kann so um zwei Stunden verkürzt werden.

Stunden 1/2Einstieg: Inhalt und Aufbau des Romans

M 1Einstieg / Nennen erster Leseeindrücke und Klären von Fragen (UG)Erarbeitung / Arbeitsteilige Bearbeitung der Tabelle zu Personen, Zeit und Ort, Inhalt bzw. Handlung sowie Thema der einzelnen Kapitel des Romans (GA)Sicherung / Sammeln der Ergebnisse mit der Dokumentenkamera (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler kennen Inhalt und Aufbau des Romans.

Stunde 3Die Frauengestalten in „Irrungen, Wirrungen“

M 2Einstieg / Zuordnung der FrauengestaltenErarbeitung und Sicherung / Erstellen einer Rollenbiografie wahlweise zu Lene oder Käthe (EA); Vorstellen der Figuren und Befragung (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen die antithetische Konzeption der beiden zentralen Frauengestalten.

Stunde 4Charakterisierung einer literarischen Figur

MaterialVerlauf
M 3Einstieg / Reaktivierung des Vorwissens zur analytischen Charakterisierung einer literarischen Figur sowie der benötigten Analyseinstrumente, z. B. Zitierweise (Think – Pair – Share)
M 4Erarbeitung und Sicherung / Schreiben einer Charakterisierung zu Lene oder Käthe (EA); Austausch der Ergebnisse (GA)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler schreiben eine Charakterisierung.

Stunden 5/6Vergleichende Figurencharakterisierung: Lene und Käthe

M 5Einstieg / Lektüre und Besprechung des Methodenblattes (UG)
M 6Erarbeitung und Sicherung / Austausch der Ergebnisse der Charakterisierungen zu Lene und Käthe (PA); Verfassen einer vergleichenden Charakterisierung (EA) und Vortragen im Plenum (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler verfassen eine vergleichende Figurencharakterisierung von Lene und Käthe.

Stunde 7Exkurs: Was versteht Fontane unter Realismus?

M 7Einstieg / Reaktivierung des Vorwissens zur literarischen Epoche des RealismusErarbeitung / Lesen des Textauszugs aus Fontanes Schrift „Unsere lyrische und epische Poesie seit 1848“ (EA)Sicherung / Schülervorträge und Besprechung der zentralen Merkmale von Fontanes Realismusverständnis und Erstellen einer Lernkartei (PA und UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler kennen die zentralen Merkmale des poetischen Realismus.

Stunden 8/9Literarische Erörterung – linear: Käthe

M 8Einstieg / Reaktivierung des Vorwissens zur literarischen Erörterung und Arbeit mit dem Methodenblatt (UG)
M 9Erarbeitung I Lektüre des Textauszuges von Louise Otto-Peters: „Über die Mädchenerziehung“; Zusammenfassen der inhaltlichen Schwerpunkte (EA, PA oder UG)Erarbeitung II und Sicherung / Übertragung auf Käthe (GA)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erörtern mündlich, warum Käthe dem Frauenideal des 19. Jahrhunderts entspricht.

Stunde 10Literarische Erörterung – dialektisch: Lene

M 10Einstieg / Lektüre des Textauszuges von Louise Dittmar (EA)Erarbeitung I und II I Notieren der im Textauszug genannten Anforderungen an die Frau im 19. Jahrhundert; Vergleich mit den Charaktereigenschaften von Lene (GA)Erarbeitung III und Sicherung / Verfassen einer dialektischen Erörterung (EA oder PA) und Austausch der Ergebnisse (GA und UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erörtern schriftlich, ob Lene dem Frauenideal des 19. Jahrhunderts entspricht.

Stunde 11Kreative Schreibaufgaben

M 11Einstieg / Auswahl aus einem Pool an kreativen Aufgaben zum Thema „Frauengestalten und Frauenideal im 19. Jahrhundert“ anhand von Fontanes Romanen (UG)Erarbeitung und Sicherung / Bearbeiten der gewählten Aufgabe (EA oder GA) und Präsentation (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in kreativer Weise mit den Frauengestalten in Fontanes Roman „Irrungen, Wirrungen“ auseinander.

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