
Klassenführung & Schulklima verbessern
Für ein starkes Miteinander im Klassenzimmer
Ein gutes Schulklima beginnt mit wirksamer Klassenführung. Lehrkräfte, die ihre Klasse sicher und empathisch leiten, schaffen die Grundlage für erfolgreiches Lernen, gelingende Beziehungen und ein respektvolles Miteinander. Auf dieser Seite finden Sie Impulse, Methoden und Materialien rund um Classroom Management, Beziehungsarbeit und Konfliktlösung.
Mehr als nur Regeln und Konsequenzen
Effektives Classroom Management ist die Basis für erfolgreichen Unterricht und schafft Struktur und Transparenz. Besonders Lehrkräfte, die zum ersten Mal eine Klassenleitung übernehmen, stehen vor der Herausforderung, nicht nur fachlich zu unterrichten, sondern auch eine stabile Klassengemeinschaft, Beziehungen aufzubauen und gleichzeitig organisatorische Aufgaben souverän zu bewältigen. Dabei ist es essenziell, jedem Kind und dessen Bedürfnissen im Schulalltag gerecht zu werden. Das kann vielfältig angegangen werden: Ob durch die lernförderliche Gestaltung des Klassenraums, durch die Zusammenarbeit mit Kolleginnen oder Kollegen oder die Einbindung von multiprofessionellen Teams, um die Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern.
Wichtige Kriterien für gute Klassenführung sind:
klare Regeln und Routinen,
lernförderliche Beziehungsgestaltung,
reflektiertes Handeln in Störsituationen.
Klassenführung in der Grundschule
Gerade in der sensiblen Entwicklungsphase der jüngeren Kinder, muss Classroom Management altersgerecht und beziehungsorientiert gestaltet werden. In der Grundschule wird die Basis für soziales Lernen, Selbstregulation und schulisches Wohlbefinden gelegt. Die Heterogenität der Lernenden braucht individuelle Förderung sowie gegenseitigen Respekt. Rituale, klare Tagesabläufe, sowie wertschätzende Kommunikation stärken das Selbstbewusstsein der Kinder und sind grundlegend, um sich die Basiskompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen anzueignen.
Durch die Veränderungen in den Unterrichtsstrukturen bietet es sich an, Schulkonzepte anzupassen. Durch die Einführung von Ganztagsprogrammen beispielsweise erweitert sich der schulische Bildungs- und Erziehungsauftrag und bietet neue Möglichkeiten für neuen Unterricht, Freizeitangebote und Fördermaßnahmen. So kann sich jedes Kind entfalten.
Schulgemeinschaft: Miteinander statt Gegeneinander
Schüler:innen brauchen nicht nur Fachwissen – sondern auch soziale Kompetenzen. Klassenführung zielt deshalb auch auf das Fördern von Empathie, Selbstregulation und Konfliktfähigkeit. Professionelles Classroom Management bedeutet deshalb auch, die Beziehungsebene aktiv zu gestalten:
durch Feedback,
durch klare Kommunikation,
durch gemeinsames Aushandeln von Zielen.
Die Schule soll für alle Schüler:innen ein Wohlfühlraum sein. Empathische Klassenführung beginnt bei einer klaren Struktur und Routinen im Unterrichtsalltag: Sie schaffen Sicherheit für die Lernenden. Durch positive Verstärkung, klare Regeln und gezielte Beziehungsarbeit entsteht eine Verbindung zwischen Lehrkraft und Lernenden, die ein lernförderliches und wertschätzendes Klassenklima ermöglicht. Eine gute Schulgemeinschaft geht zudem weit über die Klassenführung hinaus. Es zeigt sich in der gelebten Schulkultur, in Partizipationsmöglichkeiten und gewaltfreier Kommunikation im Umgang miteinander. So gelingt aktive Demokratiebildung. Gerade in einer Zeit wachsender Heterogenität, steigender Anforderungen und häufig herausfordernden sozialen Dynamiken kommt der sozialen Gestaltung von Schule eine zentrale Rolle zu.
Elternarbeit stärken
Gutes Schulklima entsteht in Zusammenarbeit mit allen an der Bildung und Entwicklung des Kindes Beteiligten – das bedeutet auch mit den Eltern. Transparente und wertschätzende Kommunikation schafft Vertrauen, kostet allerdings auch Zeit und Kraft. Dennoch profitieren beide Seiten, Lehrkräfte und Eltern, von regelmäßigen Gesprächen, gut vorbereiteten Elternabenden und der Einbindung der Eltern in den Schulalltag. Eine Einbindung der Eltern kann auch zur Förderung des Schulklimas und einem respektvolleren Miteinander führen. Insbesondere in schwierigen Situationen werden von den Lehrkräften eine lösungsorientierte Haltung und viel Feingefühl gefordert. Deshalb sollte Elternarbeit nicht als Zusatzaufgabe gesehen werden, sondern als Teil gelungener Klassenführung und als Unterstützer zur Stabilität im Lernumfeld der Schülerinnen und Schüler.
Nicht allein durch den Wandel
Schulen sind komplexe Systeme mit vielfältigen Herausforderungen. Nicht jede Schule muss den Schulentwicklungsprozess allein bewältigen – insbesondere bei der Planung und Umsetzung von Leitbildern, Strukturen oder Evaluationsformaten ist professionelle Begleitung sinnvoll.
Mehr als Beratung: Prozessbegleitung für Ihre Schule
Wir unterstützen Sie mit einzelnen Workshops bis hin zu einer über das Schuljahr hinweg stattfindenden Prozessbegleitung mit regelmäßigen Coachings – individuell, lösungsorientiert und passgenau für Ihre Schulentwicklung.

Förderung von Inklusion und Diversität im Klassenzimmer
In heutigen Klassenzimmern treffen unterschiedlichste Lebensrealitäten, Lernvoraussetzungen und kulturelle Hintergründe aufeinander. Eine inklusive Schule erkennt diese Vielfalt nicht als Problem, sondern als Chance für gemeinsames Lernen und gegenseitige Wertschätzung. Ziel ist es, Strukturen zu schaffen, in denen alle Schüler:innen – unabhängig von Beeinträchtigungen, Sprache oder sozialem Hintergrund – aktiv teilhaben können. Eine starke Klassenführung in inklusiven Kontexten achtet deshalb besonders auf individuelle Bedürfnisse, transparente Kommunikation und unterstützende Lernumgebungen.
Konfliktmanagement: Professionell auf Unterrichtsstörungen reagieren
Konflikte im Schulalltag gehören zur Realität – entscheidend ist, wie Lehrkräfte damit umgehen. Eine gute Klassenführung zeichnet sich nicht dadurch aus, dass nie Störungen auftreten, sondern darin, wie souverän diese bearbeitet werden. Gerade im stressigen Unterrichtsgeschehen kommt es darauf an, Eskalationen frühzeitig zu erkennen, mit Ruhe zu handeln und Klarheit in der Kommunikation zu bewahren. Dabei helfen fundierte Strategien des Konfliktmanagements, um die Lernatmosphäre stabil zu halten und Beziehungsschäden zu vermeiden.
Moderne Ansätze der Klassenführung bei Unterrichtsstörungen setzen auf:
Deeskalation,
Prävention
und systemisches Denken.
Statt impulsiv zu reagieren, orientieren sich Lehrkräfte an transparenten Abläufen und pädagogischen Leitlinien, die das Miteinander im Klassenzimmer stärken. Konflikte werden nicht als persönliches Scheitern gewertet, sondern als wichtige Lerngelegenheiten für alle Beteiligten. Vor allem im Kontext des Classroom Managements bietet ein reflektierter Umgang mit Störungen die Chance, sowohl die Selbstwirksamkeit der Lehrkraft als auch die soziale Kompetenz der Schüler:innen zu fördern. Damit wird Konfliktmanagement zu einem zentralen Bestandteil professioneller Klassenführung.
Fazit: Klassenführung ist Schulklimaführung
Ob Grundschule oder weiterführende Schule – Klassenführung entscheidet maßgeblich über Lernklima, Motivation und Chancengleichheit. Dabei geht es nicht um „strenge Kontrolle“, sondern um kluge Steuerung, emotionale Kompetenz und Teamarbeit.