Berufliche Schulen
Deutsch
11. | 12. | 13. Klasse
10 Unterrichtsstunden
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Berufliche Schulen
Deutsch
11. | 12. | 13. Klasse
10 Unterrichtsstunden
Dauer: | 10 Stunden + LEK |
Kompetenzen: |
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Ihr Plus: | Filmarbeit, Placemat-Vorlage, Wiederholung von Dramen-Grundlagen |
Diese Unterrichtseinheit hat zum Ziel, den Schülerinnen und SchülernIm weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet. Dramatik als Gattung näher zu bringen. Das ausgewählte Theaterstück „Terror“ ist eines der erfolgreichsten zeitgenössischen Dramen. Es wurde 2016 außerdem als Spielfilm im Abendprogramm der ARD, des ORF sowie des SRF ausgestrahlt und hat zahlreiche positive Kritiken erhalten.
Der Umfang des Dramas „Terror“ ist überschaubar und somit für leseferne Schüler wenig abschreckend. Es kann aufgrund seiner Kürze komplett im Unterricht gelesen und erarbeitet werden. Die meisten Schüler kommen mit der Dialogform des (modernen) Dramas sogar besser zurecht als mit Prosatexten. Die Sprache ist klar und ungekünstelt. Sie orientiert sich am tatsächlichen Sprechen und stellt die Realität eines Gerichtssaals dar. Die Dialoge kommen Dialogen in Serien und Filmen nahe. Das Drama ist somit für Schüler gut verständlich.
Das Theaterstück „Terror“ wurde am 3. Oktober 2015 am „Deutschen Theater Berlin“ und am „Schauspiel Frankfurt“ uraufgeführt. „Terror“ erhielt sehr gute Kritiken. Der Spiegel bezeichnete es 2017 als eines der „erfolgreichsten zeitgenössischen Bühnenstücke“. Es wurde bis dato in 60 Theatern in elf Ländern aufgeführt und in Deutschland bereits 1110 Mal inszeniert. Laut „Deutschem Bühnenverein“ war das Stück „mit großem Abstand Spitzenreiter im deutschen Schauspiel der Spielzeit 2016/2017“ und habe damit Goethes Faust als erfolgreichstes Stück abgelöst.
In dem Theaterstück von Schirach geht es um den Angeklagten Lars Koch, dem vorgeworfen wird, 168 Menschen geopfert zu haben, indem er ein Flugzeug, welches von Terroristen entführt worden war, abschoss, um 70 000 Menschen in der Allianz Arena zu retten. Plan der Terroristen war es, die vollbesetzte Maschine in die Allianz-Arena zu steuern, um möglichst viele Menschen zu töten. Lars Koch, der an diesem Tag im Einsatz als Kampf-Pilot war, verhindert dies durch sein Angreifen, ohne Befehl von Seiten des Verteidigungsministers. Er wird vor Gericht gestellt. Das Gericht muss beurteilen, ob der Angeklagte schuldig ist, oder ob sein Handeln die einzig vernünftige Lösung war. Im Fokus dabei steht immer, ob man ein kleineres Übel – hier die 168 Toten – in Kauf nehmen darf, um ein großes Unglück – hier etwa 70 000 Opfer - wenn die Terroristen ihren Plan hätten umsetzen können, in Kauf nehmen darf. Der ehemalige Jurist Schirach gibt die „Katharsis“, die Auflösung des Problems, aber nicht vor – der Leser oder Zuschauer muss entscheiden für welches Urteil er ist. Der „dritte Akt“ besteht aus zwei verschiedenen Urteilen.
Ein ungewöhnliches Stilelement des Werkes ist, dass das Publikum am Schluss als Jury ein Urteil fällen muss. Auch beim Spielfilm „Terror – Ihr Urteil“ wurde dies entsprechend in einer Zuschauerbefragung im Anschluss an den Film umgesetzt. Dabei entschieden sich 86,9 Prozent der Zuschauer in Deutschland für einen Freispruch des Piloten, 13,1 Prozent erklärten ihn für schuldig. Die Sender hatten filmische Umsetzungen zu beiden möglichen Urteilsverkündungen vorbereitet. Gesendet wurde nur die Freispruch-Variante.
Ferdinand von Schirach wurde 1964 in München geboren. Sein Vater war Kaufmann, sein Großvater war der NS-Reichsjugendführer Baldur von Schirach. Über seine Urgroßmutter ist der Schriftsteller auch mit Arthur Middleton verwandt, der die Unabhängigkeitserklärung der USA mitunterzeichnet hat. Vor seiner Schriftsteller-Karriere war Ferdinand von Schirach als Strafverteidiger tätig. Er galt als „Prominenten-Anwalt“, zu seinen wichtigsten Fällen gehörten der Mauerschützenprozess, die BND-Affäre um Norbert Juretzko sowie die Anklage gegen die unerlaubte Veröffentlichung der Krankenakten des verstorbenen Schauspielers Klaus Kinski.
Der Begriff „Drama“ kommt von dem altgriechischen Begriff „dráma“ und bezeichnet Texte mit verteilten Rollen. Es gehört neben Epik und Lyrik zu den drei Gattungen der Literatur. Ein Drama gliedert sich meist in Akte und diese wiederum in Szenen oder Auftritte. Der Dramenbegriff ist heute recht weit gefasst. Unter anderem bezeichnet man auch Drehbücher, Hörspielvorlagen, Ballettszenarien und Opernlibretti als Dramen.
Das europäische Drama der Antike entstand im Wesentlichen durch Sophokles, Aischylos und Euripides im 5. Jahrhundert v. Chr. in Athen. Aristoteles teilte es später in seiner Poetik in Tragödie und Komödie ein. Dramen sind nach Aristoteles durch Dialoge gekennzeichnet. Seine Theorie der Katharsis wurde wegweisend für die europäische Dramengeschichte.
Intention | Die Schüler erarbeiten von Schirachs Theaterstück „Terror“ inhaltlich. |
MaterialienM 1–M 2 | In M 1 lesen die Schüler eine kurze Einführung ins Stück und setzen sich mit der zentralen Thematik auseinander.In M 2 erarbeiten die Schüler eine inhaltliche Übersicht des Theaterstücks. |
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