Dem Alltag entfliehen – Wolfgang Herrndorf: „Tschick“ - Ein unterhaltsamer Jugendroman als Grundlage für Sprachreflexion, Erörterungstraining und Medienkritik

Dem Alltag entfliehen – Wolfgang Herrndorf: „Tschick“

Gymnasium | Mittlere Schulformen

Deutsch

9. | 10. Klasse

8 - 12 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Tschick: Unterrichtsmaterial für den Jugendroman – Schüler:innen ab Klasse 9 setzen sich mit dem chaotischen Abenteuer zweier Jugendlicher auseinander. Dabei reflektieren sie Themen wie Glück und Freundschaft. Dank der Nähe zur eigenen Erfahrungswelt wird der Unterricht mit dem Episodenroman eine abwechslungs- und lehrreiche Reise. Das Tschick Unterrichtsmaterial schlägt eine Brücke zwischen kreativen Verfahren, Unterrichtsgesprächen sowie analytischer Auseinandersetzung. So hält er die meist positiven Leseerfahrungen der Schüler:innen aufrecht. In 8 bis 12 Stunden erarbeitet die Lerngruppe das literarische Erörtern und übt sich in Sprachreflexion sowie Medienkritik. Teil der Unterrichtseinheit sind zum Beispiel Vergleiche mit anderen Jugendromanen und einem Roadmovie. Lehrer:innen, die Tschick im Unterricht behandeln, finden in dieser Reihe vielfältige Materialien – etwa zur Interpretation der Figurenkonstellation oder zur Verwendung von Textzitaten. Dieses Unterrichtsmaterial zu Tschick eignet sich hervorragend, um Ihren Schüler:innen die Vielfalt von Literatur nahezubringen. Die KMK-Bildungsstandards werden in den Bereichen “Lesen – mit Texten und Medien umgehen”, “Schreiben” und “Sprechen und Zuhören” erfüllt.
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Kompetenzen

Klasse:ab Klasse 9
Dauer:8–12 Stunden + LEK
Kompetenzen:
  • die sprachliche Gestaltung des Romans und ihre Wirkung beschreiben
  • Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Vergleich mit einem Roadmovie benennen
  • szenische Verfahren zur Interpretation der Figurenkonstellation anwenden
  • Textzitate als Argumente in einer literarischen Erörterung nutzen
  • konkurrierende Interpretationen hinsichtlich ihrer Plausibilität beurteilen

Inhaltsangabe

Dem Alltag entfliehen – Wolfgang Herrndorf: „Tschick“Ein unterhaltsamer Jugendroman als Grundlage fürSprachreflexion, Erörterungstraining und Medienkritik

Stunde 1
Hier kommt Maik – der Beginn des RomansM 1
Stunde 2
Maik und die Schule – die Sprache des RomansM 2–M 4
Stunde 3
„Ein besonders schöner Tag“ – Maiks Verhältnis zu seinen ElternM 5
Stunde 4
Jugendliche Romanhelden – Maik aus „Tschick“ und Benjamin aus „Crazy“M 6, M 7
Stunden 5/6
Begegnungen auf Reisen – szenische Erarbeitung des FigurenspektrumsM 8
Stunde 7
Freundschaft und Identität – Veränderungen im Laufe der ReiseM 9–M 11
Stunden 8–10
„Tschick“ als Roadmovie – ein Vergleich mit „Vincent will meer“M 12
Stunde 11
Finale im Pool – Interpretation des RomanschlussesM 13
Stunde 12
Huckleberry Finn im 21. Jahrhundert? – Die Entstehung des RomansM 14, M 15

Minimalplan

Stunde 4 (Vergleich mit dem Roman „Crazy“) sowie die Stunden 8–10 (Vergleich mit dem Film „Vincent will meer“) können bei Zeitmangel entfallen. Die Stunde 2 zur Sprache des Romans sollte in jedem Falle durchgeführt werden, wenn die Reihe mit der vorgeschlagenen LEK abgeschlossen wird; sie ist als Vorbereitung auf die Klassenarbeit unerlässlich.

Stunde 1 Hier kommt Maik – der Beginn des Romans

MaterialVerlauf
M 1Das erste Kapitel / Vorlesen des 1. Kapitels durch die Lehrkraft; Ausfüllen des Beobachtungsbogens (linke Spalte) in Einzelarbeit (EA)Die erzähltechnische Gestaltung und ihre Wirkung / Zusammentragen und Vervollständigen der Ergebnisse im Unterrichtsgespräch (UG); gemeinsames Ausfüllen der rechten Spalte; Formulierung einen FazitsHausaufgabe / Fortsetzung der Lektüre bis Kapitel 13 (S. 73)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler lernen den Romanbeginn kennen und entwickeln Neugier auf die Fortsetzung.

Stunde 2 Maik und die Schule – die Sprache des Romans

MaterialVerlauf
M 2Kreuzworträtsel / Wiederholung und Festigung der Textkenntnisse mithilfe eines Kreuzworträtsels in Partnerarbeit (PA)
M 3Die Sprache des Romans / Auswertung des Kreuzworträtsels; Untersuchung der Textstellen unter sprachlichem Aspekt; Erarbeitung von Merkmalen der Jugendsprache (PA); Erstellen eines Tafelbildes (UG)
M 4Hausaufgabe / Anfertigung eines Schulaufsatzes aus der Sicht Maiks: „Jahresrückblick – ein besonders schöner Tag“
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler festigen ihre Romankenntnisse, untersuchen die Sprache des Romans und erkennen Merkmale und Funktionen von Jugendsprache.

Stunde 3 „Ein besonders schöner Tag“ – Maiks Verhältnis zu seinen Eltern

MaterialVerlauf
M 4Auswertung der Hausaufgabe / Austausch der Texte in Arbeitsgruppen (a vier Mitglieder); Auswahl der gelungensten Texte in Gruppenarbeit (GA)
M 5„Was ist mir an meinen Eltern wichtig?“ / Individuelle Reflexionsphase über das Eltern-Kind-Verhältnis; Entwicklung und Bewusstmachung von Beurteilungskriterien (EA); Austausch mit einem vertrauten Partner (PA)Auswertung / Vortrag der ausgewählten Schülertexte im Plenum; Erstellen eines Tafelbildes zum Verhältnis von Maik zu seinen Eltern (UG)Hausaufgabe / Lesen bis Kapitel 46 (S. 226) bis zur übernächsten Stunde
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erschließen den Konflikt zwischen Ismael und seinem Widersacher und präsentieren ihre Ergebnisse.

Stunde 4 Jugendliche Romanhelden – Maik aus „Tschick“ und Benjamin aus „Crazy“

MaterialVerlauf
Einstieg / Vorlesen einzelner Abschnitte aus „Crazy“, ohne weitere Information zum Roman; Spekulation: „Ist der Ich-Erzähler wohl männlich oder weiblich?“ (UG)
M 6„Crazy“ / Lesen der Romanauszüge und Bearbeitung der Aufgaben zu männlichen Rollenbildern (PA); Herausstellen von Gemeinsamkeiten zwischen Benjamin, Maik und Tschick
M 7Auswertung / Erstellen eines Tafelbildes zur Ergebnissicherung (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen Bezüge zwischen den Romanen und reflektieren über Geschlechterrollen und männliche Rollenerwartungen.

Stunden 5/6 Begegnungen auf Reisen – szenische Erarbeitung des Figurenspektrums

MaterialVerlauf
Einstieg / Gespräch über das Wesen von Träumen; Vorlesen der Traumszene aus „Homo faber“ von Max Frisch als Denkanstoß (UG)
M 8Traumszenen gestalten / Verteilen der Rollenkarten; Vorbereitung von Traumszenen, die (in verzerrter Form) Begegnungen mit verschiedenen Figuren im Roman „Tschick“ wiedergeben; Einübung der Szenen (GA)Präsentation der Szenen / Erraten der dargestellten Figuren durch die Mitschüler; Beurteilung der Figuren und Sicherung an der Tafel (UG)Hausaufgabe / Fortsetzung der Lektüre bis zum Ende des Romans
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler setzen ihre Lektüreeindrücke szenisch um und beurteilen die Wahrnehmung der Nebenfiguren durch die Protagonisten Maik und Tschick.

Stunde 7 Freundschaft und Identität – Veränderungen im Laufe der Reise

MaterialVerlauf
M 9Welcher Song passt? / Einstimmung durch Auswahl passender Musik für eine Schlüsselszene zum Thema „Freundschaft“ (PA)
M 10Hinführung zur literarischen Erörterung / Austeilen des Arbeitsblattes; Auseinandersetzung mit zwei Thesen (PA); Zusammentragen der Ergebnisse im Plenum (UG)
M 11Übung: Exzerpieren / Sammeln von Textstellen und Argumenten zur Untermauerung einer weiteren These zum RomanHausaufgabe / Anfertigen einer schriftlichen Erörterung
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Entwicklung der Freundschaft zwischen den beiden Hauptfiguren und üben sich im Exzerpieren.

Stunden 8–10 „Tschick“ als Roadmovie – ein Vergleich mit „Vincent will meer“

MaterialVerlauf
Hausaufgabe / Einsammeln der Erörterungen; Auswertung in einer zusätzlichen Stunde nach Beendigung der Reihe
M 12; Film „Vincent will meer“„Vincent will meer“ / Austeilen des Beobachtungsbogens und Vorführung des Films; Notieren von Parallelen zu „Tschick“ (EA)Ähnlichkeiten und Unterschiede / Auswertung der Beobachtungen (UG); Sicherung der Ergebnisse an der Tafel
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler entdecken Parallelen zwischen Tschick und „Vincent will meer“. Sie erkennen typische Merkmale eines Roadmovies.

Stunde 11 Finale im Pool – Interpretation des Romanschlusses

MaterialVerlauf
Der Schluss der Romans / Vorlesen der Schlusspassage (ab S. 250: „Von unten waren Geräusche zu hören“) im Schülervortrag (SV)
M 13Konkurrierende Interpretationen / Austeilen des Arbeitsblattes mit fünf Schülerinterpretationen; Bearbeitung der Aufgaben dazu (PA)Auswertung / Beurteilung der Interpretationen nach Schlüssigkeit und Überzeugungskraft; Sicherung der Ergebnisse an der Tafel (UG)Hausaufgabe / Internetrecherche zu „Huckleberry Finn“
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler vertiefen ihr Verständnis des Romanschlusses, indem sie verschiedene Interpretationen auf ihre Stichhaltigkeit untersuchen.

Stunde 12 Huckleberry Finn im 21. Jahrhundert? – Die Entstehung des Romans

MaterialVerlauf
Der Autor Wolfgang Herrndorf / Betrachten des Autorenporträts auf dem Buchumschlag (Innenseite hinten): „Welchen Eindruck macht er?“
M 14„Arbeit und Struktur“ / Lektüre einer Passage aus dem Internetblog, in dem Herrndorf die Entstehung der Romanidee und den Anlass für die Fertigstellung des Textes beschreibt; Bearbeitung der Aufgaben (EA)Vorbilder und Auslöser / Herstellung von biografischen Bezügen: Zusammenfassung des Textes und Spekulation über die Konsequenzen für das Gesamtverständnis des Romans (Leitfrage: „Verändert das Wissen um die Entstehungsumstände unseren Blick auf den Roman?“)Vertiefung / Herstellung von intertextuellen Bezügen: Zusammenstellung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden von „Tschick“ und „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ (UG); Sicherung der Ergebnisse an der Tafel
M 15Abschluss und Beurteilung / Zusammenfassende Diskussion über den Roman in Form einer fiktiven Redaktionssitzung; Begründung für die Auswahl bestimmter Passagen zur Aufnahme in ein Schulbuch (GA, UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler wiederholen zentrale Aspekte des Romans, bilden sich ein Urteil und stellen Bezüge des Textes zur Biografie des Autors her.

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