Der, die, das – das Deutsche als Genus-Sprache - Wie gerecht kann Sprache sein?

Der, die, das – das Deutsche als Genus-Sprache

Gymnasium | Mittlere Schulformen

Deutsch

11. | 12. | 13. Klasse

11 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der Frage auseinander, wie sich Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern in der Sprache widerspiegeln lässt. Sie befassen sich zunächst grundsätzlich mit einer Besonderheit der deutschen Sprache: den drei Genera. Von Interesse sind hier vor allem Personenbezeichnungen. Dabei spielt das generische Maskulinum eine herausragende Rolle: Es bezieht sich nicht auf das biologische Geschlecht, sondern ist verallgemeinernd zu verstehen. In der Diskussion darüber stehen sich zwei Lager gegenüber: Während die eine Gruppe das generische Maskulinum für sinnvoll und notwendig hält, fordert die andere Gruppe den Verzicht darauf. Die Lernenden beziehen selbst begründet Stellung zu dieser Streitfrage.
Leseprobe ansehen
# grammatik
# sprachreflexion
# genus
# generisches maskulinum
# gendersprache
# gleichberechtigung
# genussprache

Kompetenzen

Klassenstufe:S II
Dauer:11 Unterrichtsstunden + LEK
Kompetenzen:1. Reflexion über Sprache: Besonderheiten des Genus-Systems im Deutschen kennen. 2. Leseverstehen: Sachtexte zum Thema lesen, Kernaussagen und Begründungen verstehen. 3. Schreiben: Texte gendersensibel überarbeiten; Argumente zum Bemühen um gendergerechte Sprache formulieren.
Thematische Bereiche:Gleichstellung von Männern und Frauen im Spiegel der Sprache

Inhaltsangabe

1./2. Stunde

Thema:Das Genus im Deutschen – eine Zuordnung ohne System?
M 1Der, die oder das: Wo bleibt die Logik? / Zuordnen von Körperteilen nach ihrem Genus; Reflexion über den Zusammenhang zwischen Bezeichnungen und ihrem grammatischen Geschlecht (EA/UG); Suche nach möglichen Zusammenhängen zwischen Endungen einzelner Nomen und ihrem Genus (GA/UG)
M 2Die Rübe hat ein Geschlecht – das Mädchen nicht! / Lesen eines Textauszugs über die deutsche Sprache; Nachvollziehen der Gründe, warum das Genussystem im Deutschen einen englischen Muttersprachler verwirrt (PA); Vergleichen und Ergänzen der Ergebnisse (UG)
Benötigt:M 1 auf Folie kopiert, OH-Projektor, Folie, Folienstift oder Dokumentenkamera

3. Stunde

Thema:Grammatische Grundlagen: Die Genus-Zuordnung im Deutschen
M 3Grammatisches und biologisches Geschlecht / Lesen eines Auszugs über das grammatische Geschlecht von Personenbezeichnungen mit Berücksichtigung des generischen Maskulinums; Vertiefen des Verständnisses bestimmter Textaussagen und Sammeln von Beispielwörtern (GA); Vergleichen der Arbeitsergebnisse (UG)

4. Stunde

Thema:Diskriminierung von Frauen durch fehlende Benennung?
M 4Frauen – eine Problemgruppe für die Sprache? / Lesen eines Auszugs aus dem Buch „Das Deutsche als Männersprache“, Auseinandersetzen mit den Vorwürfen der Verfasserin (GA); Vergleichen der Arbeitsergebnisse (UG); Diskussion über die Frage, ob das Engagement der Linguistin erfolgreich war (UG)

5./6. Stunde

Thema:Das generische Maskulinum – Vor- und Nachteile ermitteln
M 5Das generische Maskulinum – unverzichtbar? / Kennenlernen der Besonderheiten des generischen Maskulinums, Lesen eines Textes und Nachvollziehen der Argumentation des Autors (EA); Besprechen der Ergebnisse aus der Textarbeit, Diskutieren über Vor- und Nachteile des generischen Maskulinums (UG)
M 6Das Maskulinum – und die Bilder im Kopf / Lesen eines Artikels über den Einfluss von Berufsbezeichnungen und die Vorstellungen, die damit verbunden sind (EA); Vergleichen der dazu durchgeführten Experimente, Durchführen einer Abstimmung zum Gebrauch des generischen Maskulinums (UG)

7. Stunde

Thema:Gendergerechtes Formulieren
M 7Geschickt gendern – Wiederholungen vermeiden / Lesen einer Übersicht über Möglichkeiten gendergerechten Formulierens, Umformulieren von Komposita (EA/UG); Umformulieren von längeren Texten in gendergerechte Sprache (GA); Vorlesen des Originals und der Überarbeitung, Besprechen der Ergebnisse und Erfahrungsaustausch über das Umformulieren (GA/UG)

8. Stunde

Thema:Mögliche Konsequenzen gendergerechter Sprache
M 8Sexismus – als Folge gendergerechter Sprache? / Analyse der Kritik eines Linguisten, wonach gendergerechte Sprache einen sexistischen Sprachgebrauch befördere; Verfassen einer Stellungnahme (EA); Besprechen der Ergebnisse (UG)

9. Stunde

Thema:Weder sie noch er – das „dritte Geschlecht“
M 9Gesucht: Bezeichnungen für das „dritte Geschlecht“ / Lesen eines Textes und Auseinandersetzen mit der Frage, wie man Menschen bezeichnen und ansprechen sollte, die sich weder als weiblich noch als männlich ansehen; Formulieren möglicher Anreden und Bezeichnungen (EA); Besprechen der Ergebnisse (UG)

10./11. Stunde

Thema:Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern von Gendersprache
M 10„Gender-Unfug“ – aus der Sicht von „Sprachpflegern“ / Kritisches Auseinandersetzen mit einem Aufruf von Sprachpflegern an offizielle Stellen, gendergerechte Sprache nicht zu verwenden (EA/PA); Vergleichen und Besprechen der Arbeitsergebnisse; Einschätzen des Erfolgs des Aufrufs (UG); Diskussion über das Für und Wider beim Bemühen um gendergerechte Sprache, Festigen der Kenntnisse und Vorbereitung auf die LEK

LEK

Thema:Streit um Gendersprache

Minimalplan

Steht für die Unterrichtseinheit weniger Zeit zur Verfügung, kann das Thema auf folgende Kernmaterialien verkürzt werden:

0,00 €

Für Schulen & Fachschaften

Egal ob einzelne Fachschaft oder komplette Schule: Mit unseren flexiblen Abo-Modellen finden wir den richtigen Weg, um den Unterricht von Ihnen und Ihres Kollegiums einfach zu gestalten.