Die Würde ist antastbar! - Einen Essay von Ferdinand von Schirach analysieren

Die Würde ist antastbar!

Gymnasium

Ethik / Philosophie

11. | 12. Klasse

12 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Die Würde des Menschen ist unantastbar. So steht es im Grundgesetz. Was aber ist Würde? Warum werden wir ihrer Existenz und Bedeutsamkeit erst inne, wenn sie verletzt wird? Die uns heute so selbstverständliche Verknüpfung von Würde und deren rechtlichem Schutz ist eine der Kosequenzen der unvorstellbaren Verbrechen der NS-Zeit. In seinem Essay "Die Würde ist antastbar" zeigt Ferdinand von Schirach, dass unser Staat auf der absoluten und unbedingten Wahrung menschlicher Würde gründet. Und legt anhand von Beispielen aus der Rechtsgeschichte dar, wie häufig diese dennoch verletzt wird.
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Kompetenzen

Klassenstufe:11/12
Dauer:11 Unterrichtsstunden + 1 Stunde Lernerfolgskontrolle
Kompetenzen:Den Begriff „Würde“ definieren und dessen historische Entwicklung nachzeichnen; deontologische und utilitaristische Positionen zum Begriff „Würde“ erarbeiten; begründet eine eigene Position beziehen und in der Diskussion vertreten; ein Plädoyer verfassen
Thematische Bereiche:Menschenbilder; anthropologische Voraussetzungen verantwortlichen Handelns; normsetzende Begründungen verantwortlichen Handelns; Recht und Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte
Medien:Literarische Texte, Sachtexte, Bilder, Zeitstrahl

Inhaltsangabe

1./2. StundeWer ist Ferdinand von Schirach? – Leben und Werk im Interview

M 1„Jeder kann zum Mörder werden“ / In einem 45-minütigen Porträt stellt Gero von Boehm den Schriftsteller und Strafverteidiger Ferdinand von Schirach vor. Ein begleitender Beobachtungsbogen strukturiert die Ergebnissicherung.
M 2a„Ich kenne mich […] ganz gut“ / Auf der Basis einer eigenständigen Internetrecherche vertiefen die Lernenden ihre Kenntnisse über Person und Werk Ferdinand von Schirachs. Die abschließende Ergebnissicherung erfolgt über die Gestaltung einer Wandzeitung in Gruppen.
M 2bWer ist Ferdinand von Schirach? – Ein Steckbrief / Eine kleinschrittig strukturierte Vorgehensweise für Lernschwächere bietet der Steckbrief an.

3. StundeWas ist Würde? – Eine Definition formulieren

M 3Würde – Versuch einer Definition / Ausgewählte Zitate benennen Aspekte des Begriffes Würde. Sie laden ein, sich im Rahmen einer arbeitsteiligen Gruppenarbeit einem eigenen Verständnis zu nähern und eine erste Definition zu formulieren.

4./5. StundeEine Geschichte der Menschenwürde – Zur Verbindung von Würde und Recht

M 4Gruppe 1: Arnd Pollmann: Menschenwürde nach der Barbarei / Der Begriff der Menschenwürde hat eine lange Geschichte. Arnd Pollmann zeichnet sie nach, von der Antike bis zur Neuzeit. Auf der Basis der vorliegenden Informationen erarbeiten die Lernenden einen Zeitstrahl.
M 5Gruppe 2: Georg Lohmann: Die rechtsverbürgende Kraft der Menschenrechte / Die uns heute so selbstverständliche Verknüpfung von Menschenwürde und Menschenrechten ist nicht selbstverständlich, sondern historisch gewachsen. Auf der Basis der vorliegenden Informationen erarbeiten die Lernenden einen Zeitstrahl.
M 6Wie verknüpfen sich Menschenwürde und Menschenrechte? – Ein Zeitstrahl / Der vorstrukturierte Zeitstrahl hilft bei der Ergebnissicherung.
M 7Was sind die zentralen Thesen? – Ein Raster zur Texterfassung / Die Lernenden lesen den Essay „Die Würde ist antastbar“ im Rahmen einer vorbereitenden Hausarbeit. Sie arbeiten zentrale Thesen und die beiden hier erörterten ethischen Positionen heraus.

6./7. StundeDie Würde ist antastbar – Warum Terrorismus über die Demokratie entscheidet

M 8Gruppe 1: Immanuel Kants Konzept der Würde / In arbeitsteiliger Gruppenarbeit befassen sich die Lernenden mit Kants Konzeption von Würde. Mit ihrem Expertenwissen gehen sie in die Stammgruppen und informieren sich gegenseitig.
M 9Gruppe 2: Peter Singer: Praktische Ethik / In arbeitsteiliger Gruppenarbeit befassen sich die Lernenden mit der praktischen Ethik Singers. Mit ihrem Expertenwissen gehen sie in die Stammgruppen und tragen ihr Wissen zusammen.
M 10Gruppe 3: Martha Nussbaum: Menschenwürde und politische Ansprüche / Martha Nussbaums Konzeption von Würde basiert auf der Annahme von Grundfähigkeiten. Die Schülerinnen und Schüler informieren sich in der Kleingruppe und tragen ihr Wissen in der Stammgruppe gemeinsam zusammen.

8./9. StundeEin Kinderleben oder Artikel 1 des Grundgesetzes – Was wiegt mehr?

M 11Die Würde der Fürchterlichsten – Die Menschenrechtsklage des Kindermörders Gäfgen / Als der Bankierssohn Jakob von Metzler entführt wird, entscheidet der die Untersuchung leitende Vizepräsident Wolfgang Daschner, dem Entführer Markus Gäfgen mit Folter drohen zu lassen, sollte er das Versteck des Kindes nicht verraten. Im Kugellager diskutieren die Lernenden das Vorgehen Daschners.

10./11. StundeDas Straßburger Urteil zur Sicherungsverwahrung – Ein Plädoyer verfassen

M 12Vergessene Gummistiefel – Das Straßburger Urteil zur Sicherungsverwahrung / Die Regelung zur Sicherheitsverwahrung verfolgt das Ziel, die Bevölkerung zu schützen. Ist sie verfassungswidrig? Das erörtern die Lernenden, bevor sie sich in einem selbst verfassten Plädoyer positionieren.
M 13Wie verfasse ich ein Plädoyer? / Diese Methodenkarte gibt Hilfestellung und Formulierungshilfen für ein überzeugendes Plädoyer.

12. StundeLernerfolgskontrolle

M 14Ist die Würde unantastbar? – Peter Bieri: Ein Selbstzweck sein / Im vorliegenden Text erzählt Peter Bieri von der Tradition des Zwergenweitwurfs. Er fragt, ob sie der Würde des Menschen widerspricht oder zulässig ist, wenn die Betroffenen sich freiwillig zur Verfügung stellen.

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