Ein Leben ohne Gefühl? – Wilhelm Hauffs Kunstmärchen „Das kalte Herz“ - Eine Suche nach Identität und Selbstbestimmung

Ein Leben ohne Gefühl? – Wilhelm Hauffs Kunstmärchen „Das kalte Herz“

Gymnasium | Mittlere Schulformen

Deutsch

11. | 12. | 13. Klasse

9 - 15 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff ist nicht nur ein spannend erzähltes Kunstmärchen, sondern auch eine Adoleszenzgeschichte. Der Protagonist, der 16-jährige Peter Munk, träumt davon, gut tanzen zu können, reich und angesehen zu sein – allerdings ohne sich dafür anstrengen zu müssen! Andere sollen für sein Glück sorgen. Das funktioniert natürlich nicht, und die Krise ist unausweichlich … Die Begegnung mit dem Text motiviert Jugendliche, ihre Wünsche und Ziele zu überdenken. In dieser Einheit setzen sich Ihre Schüler durch produktive Schreibaufgaben und szenische Verfahren mit Peters Weg in ein selbstbestimmtes Leben auseinander. Sie lernen die Unterschiede zwischen Kunst- und Volksmärchen kennen und untersuchen die Bedeutung des Herzmotivs in der Romantik.
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Kompetenzen

Klasse:9/10
Dauer:9–15 Stunden + LEK
Kompetenzen:
  • die Konzeption von literarischen Figuren analysieren
  • metaphorische Ausdrucksweisen erkennen
  • zentrale Textstellen analysieren
  • die Entstehung und Lösung eines Konflikts verstehen

Inhaltsangabe

Ein Leben ohne Gefühl? – Wilhelm Hauffs Kunstmärchen „Das kalte Herz“Eine Suche nach Identität und Selbstbestimmung

Stunden 1/2
Wie stelle ich mir mein Leben vor? – Kurt Tucholsky „Das Ideal“M 1, M 2

Minimalplan

Bei Zeitmangel können die Stunden 1 und 2 sowie 12 bis 15 entfallen. Bei Verzicht auf die Einstiegsstunden sollten die Schülerinnen und Schüler sich allerdings vor Beginn der Lektüre in einem Unterrichtsgespräch ihre Lebenswünsche bewusst machen. Den Abschluss der Unterrichtsreihe sollte ein Unterrichtsgespräch bilden, in dem die Schülerinnen und Schüler Peter Munks Erfahrungen auf ihre eigene Lebenswirklichkeit beziehen können.

Stunden 1/2Wie stelle ich mir mein Leben vor? – Kurt Tucholsky „Das Ideal“

M 1Schreibimpuls / Verfassen eines Gedichts mit vorgegebenem Anfangsvers in Einzelarbeit (EA); Austausch in Gruppenarbeit (GA)Präsentation / Vorlesen einzelner Gedichte im Plenum; Festhalten der Lebenswünsche der Schüler an der Tafel
M 2Textuntersuchung / Vergleich des eigenen Gedichts mit Tucholskys „Das Ideal“ (EA); Analyse von „Das Ideal“ (GA)Ergebnissicherung / Sammeln der Kernaussagen von Tucholskys Gedicht in einem Unterrichtsgespräch (UG)
M 3Hausaufgabe / Lektüre der ersten drei Seiten von Hauffs Märchen; Festhalten der wichtigsten Informationen (EA)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler reflektieren durch die Auseinandersetzung mit einem Gedicht von Kurt Tucholsky ihre Lebenswünsche.

Stunden 3/4Peter Munk – die Hauptfigur des Märchens

Lehrervortrag / Informationen über den historisch-geografischen Hintergrund des Märchens (LV)
M 3Besprechung der Hausaufgabe / Präsentation der Ergebnisse im Plenum; Sicherung des Textverständnisses (UG)
M 4Produktive Schreibaufgabe / Verfassen eines inneren Monologs von Peter Munk (EA); Vergleich der Texte (GA); Vorstellen einzelner Beispiele im PlenumHausaufgabe / Lektüre des gesamten Märchens
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler lernen die Ausgangssituation des Märchens kennen und gewinnen eine textgestützte Vorstellung vom Protagonisten.

Stunde 5Illustrationen zuordnen – Rekonstruktion der Märchenhandlung

Informierender Einstieg / Bekanntgabe des Stundenziels: Erarbeitung eines Überblicks über die Märchenhandlung (LV)
M 5Rekonstruktion der Handlung / Zuordnen von Illustrationen zu den passenden Textstellen (EA); Besprechung der Ergebnisse im Plenum (UG)
M 6Hausaufgabe / arbeitsteilige Untersuchung verschiedener Textstellen zum Glasmännlein und zum Holländer-Michel (EA)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler gewinnen einen Überblick über den Gang der Handlung.

Stunden 6/7Figuren und ihre Bedeutung – Peter Munk und die beiden Waldgeister

M 6Besprechen der Hausaufgabe / Austausch der Ergebnisse in Partnerarbeit (PA); Ergänzen der Informationen auf dem Arbeitsblatt (EA)Ergebnissicherung / Klärung zentraler Aspekte: Gegensätzlichkeit der Wertvorstellungen vom Glasmännlein und vom Holländer-Michel (UG)
M 7Textarbeit / Untersuchung zweier Textauszüge (EA); Vergleich der Ergebnisse (GA); Suche nach Gründen für Peter Munks Reaktion auf die beiden Waldgeister (GA)Sicherung / Besprechen möglicher Gründe; Deutung von Peters Angst (UG)Hausaufgabe / Suchen von Textstellen, die Peter Munks Hinwendung zum Holländer-Michel verdeutlichen (EA)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler analysieren die Gestaltung der beiden Waldgeister und setzen sich mit Peter Munks Reaktionen auf sie auseinander.

Stunden 8/9Der Verlust des Herzens – der Handel und seine Folgen

Besprechen der Hausaufgabe / Vergleich der Textstellen (PA); Suche nach Gründen für Peters Hinwendung zum Holländer-Michel (PA); Besprechung der Ergebnisse im Plenum (UG)
M 8Das steinerne Herz / Beschreiben eines Bildes zur Herztausch-Szene (UG)
M 9Textuntersuchung / Markieren von Textstellen, die Peters Veränderung verdeutlichen (EA); Austausch der Ergebnisse (GA); Erstellen einer Mindmap zu den mit Peters Steinherz assoziierten Verhaltensweisen (GA)Standbild / Szenische Darstellung von Peters Veränderung (GA); Präsentation und Besprechung der Standbilder (UG)Hausaufgabe / Verfassen eines Lexikoneintrags zur Herz-Metapher (EA)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler vollziehen Peter Munks Hinwendung zum Holländer-Michel nach und erkennen, dass das Steinherz Peters Charakter verändert.

Stunden 10/11Die Wiedererlangung des pochenden Herzens – Peter Munks Wandel

Informierender Einstieg / Bekanntgabe des Stundenziels: Klärung der Frage „Wie bewältigt Peter Munk seine Krise?“ (LV)
M 10Textuntersuchung / Rekonstruktion von Peter Munks Entwicklung (EA); Besprechung der Ergebnisse im Plenum (UG); Festhalten in einem TafelbildProduktive Schreibaufgabe / Verfassen eines inneren Monologs: Peter Munk blickt zurück (EA); Vergleich der Texte (GA); Präsentation im Plenum
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass Lisbeths Tod einen Wandel in Peters Verhalten verursacht. Sie erfassen den Prozess, der zur Auflösung seiner „Versteinerung“ führt.

Stunde 12Das Herzmotiv in der Romantik – Vergleich mit Wilhelm Müllers „Erstarrung“

Lehrervortrag / Informationen zu Merkmalen der Epoche der Romantik (LV)
M 11Gedicht / Vorlesen von Wilhelm Müllers „Erstarrung“ durch die Lehrkraft; Beschreiben der Situation des lyrischen Ichs (EA); Vergleich der Ergebnisse (GA); Deutung der letzten Strophe (GA); Besprechung der Ergebnisse (UG)Die Bedeutung des Herzens / Vergleich des Herzmotivs im Gedicht und im Märchen (EA); Notieren der Ergebnisse auf Karten; Sammeln der Karten an der Tafel (UG)Hausaufgabe / Lesen eines beliebigen Volksmärchens der Gebrüder Grimm
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen Bezüge zwischen W. Müllers Gedicht „Erstarrung“ und Hauffs Märchen und erweitern ihr Verständnis der Herzmetaphorik.

Stunde 13„Das kalte Herz“ als Kunstmärchen – Merkmale erfassen

Informierender Einstieg / Bekanntgabe des Stundenziels: Einordnung von „Das kalte Herz“ in die Märchentradition (LV)
M 12Volksmärchen / Vorstellen der als Hausaufgabe gelesenen Märchen (GA); Sammeln der Merkmale von Volksmärchen an der Tafel (UG)Lehrervortrag / Informationen über romantische Kunstmärchen (LV)Kunstmärchen / Erarbeitung der Merkmale von „Das kalte Herz“ (GA); Besprechen der Ergebnisse im Plenum; Vergleich mit den Merkmalen von Volksmärchen (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erfassen Merkmale von Kunstmärchen am Beispiel von „Das kalte Herz“ und vergleichen sie mit bekannten Volksmärchen.

Stunden 14/15Ein moderner Peter Munk? – Verfassen einer Geschichte

M 13Textuntersuchung / Lektüre der Seiten 6 und 7; Zusammenfassen der Textstelle (EA); Besprechung im Plenum (UG)Überleitung / Diskussion über Peters Ausrichtung auf materielle Werte (UG)Vorbereitung der abschließenden Aufgabe / Vergegenwärtigung einer faszinierenden Person analog zu den drei von Peter bewunderten Männern (EA); Vorstellen der Personen (GA)Produktive Schreibaufgabe / Verfassen einer eigenen Geschichte (EA); Vorstellen der Geschichten (GA); Präsentation einzelner Texte im Plenum
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der in Hauffs Märchen dargestellten Problematik im Rahmen einer eigenen Geschichte auseinander.

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