Friedrich Schiller: Wilhelm Tell – Mörder, Attentäter oder Freiheitsheld? - Zwischen menschlichem und politischem Handeln

Friedrich Schiller: Wilhelm Tell – Mörder, Attentäter oder Freiheitsheld?

Gymnasium | Mittlere Schulformen

Deutsch

8. | 9. | 10. Klasse

12 - 13 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Wilhelm Tell, Sie sind angeklagt des Mordes an Hermann Gessler!“ – Mit diesen Worten eröffnen Ihre Schüler ein Gerichtsverfahren gegen den Schweizer Nationalhelden. Wie kam es zu dem Mord an dem Reichsvogt? Wie wird man von einem friedliebenden Naturliebhaber zum Attentäter? Spielen schuldmindernde Umstände eine Rolle? In der Gerichtsverhandlung setzen sich Ihre Schüler mit diesen Fragen auseinander. Sie erschließen zunächst den Inhalt des weltberühmten Dramas von Friedrich Schiller, untersuchen das Verhalten ausgewählter Figuren und lernen den Aufbau des klassischen Dramas nach Gustav Freytag kennen. Darüber hinaus setzen sie sich mit juristischen Kategorien auseinander, um zum Schluss begründet zu der folgenden Frage Stellung zu beziehen: Wilhelm Tell – Mörder, Attentäter oder Freiheitsheld?
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Kompetenzen

Klasse:ab Klasse 8
Dauer:12–13 Stunden + LEK
Kompetenzen:
  • ein Drama durch szenische Verfahren erschließen
  • literarische Figuren charakterisieren
  • dramentheoretische Begriffe kennen
  • aus Sachtexten gezielt Informationen entnehmen
  • zu komplexen Fragen Stellung beziehen

Inhaltsangabe

Friedrich Schiller: Wilhelm Tell - Mörder, Attentäter oder Freiheitsheld?Zwischen menschlichem und politischem Handeln

Stunde 1
Einen Hut grüßen? - Einstieg in das DramaM 1

Minimalplan

Sollten die Schülerinnen und Schüler bereits mit dem pyramidalen Aufbau des klassischen Dramas vertraut sein, kann auf die Stunde 6 verzichtet werden. Dadurch reduziert sich die Einheit auf 12 Unterrichtsstunden.

Stunde 1Einen Hut grüßen? - Einstieg in das Drama

M 1Einstieg / Nachspielen der Hutszene; Diskussion über die Empfindungen in einem solchen Moment der UnterjochungErarbeitung / Lektüre von I,3; Unterrichtsgespräch über die Szene (UG)Hausaufgabe / Lesen der Szene I,1
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler nähern sich dem Drama durch ein szenisches Spiel an und erschließen die Szene I,3.

Stunden 2/3„Soll man ertragen, was unleidlich ist?“ - Der politische Hintergrund

M 2Einstieg / Zuordnen eines Zeitungsartikels zur Szene I,1 in Einzelarbeit (EA); Unterrichtsgespräch über die politische Ausgangssituation des Stücks
Erarbeitung / Verfassen eines Zeitungskommentars zum Geschehen am See (EA)
M 3Überleitung / Konfrontation mit einem fiktiven Aufruf zur Revolution; Spekulation darüber, ob es sich hierbei um einen Aufruf Tells handeln könnte (UG)
M 4Erarbeitung / Arbeitsteilige Analyse von Tells und Stauffachers Argumenten in der Hutszene (GA)
Hausaufgabe / Lektüre des restlichen Dramas und Suchen nach Bildern für eine Verfilmung von „Wilhelm Tell“
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler verfassen einen Kommentar zu den Ereignissen der ersten Szene und untersuchen Tells und Stauffachers politische Haltungen.

Stunden 4/5Wie ist Tell? - Den Helden charakterisieren

M 5Erarbeitung / Arbeitsteilige Analyse von drei Textstellen zu Tell (GA); Präsentation der Ergebnisse im Plenum
M 6Verschriftlichung / Verfassen einer Charakterisierung Tells (EA)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler untersuchen die Aussagen Tells in drei zentralen Szenen und ziehen Schlussfolgerungen im Hinblick auf seinen Charakter.

Stunde 6Exposition, Peripetie und mehr - der Aufbau des klassischen Dramas

M 7, M 8Einstieg / Rekonstruieren der Apfelschussszene (UG)Erarbeitung / Kennenlernen des pyramidalen Aufbaus des klassischen Dramas;Anwendung auf „Wilhelm Tell“ in Partnerarbeit (PA)Präsentation / Vorstellen der Ergebnisse im Plenum
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler lernen den Aufbau des klassischen Dramas und ausgewählte dramentechnische Begriffe kennen und wenden sie auf „Wilhelm Tell“ an.

Stunden 7/8„Vater, schieß zu!“ - Auseinandersetzung mit der Apfelschussszene

M 9Einstieg / Stummer Impuls: Was denken Tell und Gessler in der Apfelschussszene? Erarbeitung / Verfassen von unspoken thoughts (PA); szenische Darstellung des Apfelschuss-Dialogs unter Ergänzung der unausgesprochenen Gedanken (GA) Vertiefung / Reflexion über die Machtverhältnisse der beiden Kontrahenten (EA)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit der inneren Verfassung der beiden Hauptfiguren in der Apfelschussszene auseinander.

Stunde 9„Mord! Mitten ins Herz“ - Analyse von Tells Motiven

M 10Einstieg / Deutung von Tells Aussage „Der Tell sei frei und seines Armes mächtig, Bald werden sie ein Weitres von mir hören“ (UG)Erarbeitung / Lesen und Untersuchen ausgesuchter Textstellen (EA); „Übersetzen“ der Auszüge in moderne Sprache (PA); Extraktion der Gründe, die Tell für die Tötung von Gessler geltend macht (GA)Sicherung / Besprechen der Ergebnisse
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erschließen Tells Motive für die Tötung Gesslers.

Stunden 10/11Mord, Totschlag, Notwehr - eine Gerichtsverhandlung vorbereiten

M 11Einstieg / Vorbereiten der Schüler auf die kommende Gerichtsverhandlung (UG) Erarbeitung / Arbeitsteilige Aneignung von Expertenwissen zu den Begriffen „Mord“, „Schuld“, „Totschlag“ und „Notwehr“ (GA)Austausch / Gegenseitiges Vermitteln des Expertenwissens in Mischgruppen (GA)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler eignen sich in Vorbereitung auf eine Gerichtsverhandlung juristisches Wissen an und setzen dieses in Bezug zum Drama.

Stunde 12Zeuge, Angeklagter, Anklage - Argumente für die Verhandlung sammeln

M 12Einstieg / Verteilen der unterschiedlichen Rollen für die Gerichtsverhandlung (GA)Erarbeitung / Vorbereiten von Redebeiträgen für die Gerichtsverhandlung (EA)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler gestalten aus der Perspektive unterschiedlicher Figuren Redebeiträge für eine Gerichtsverhandlung.

Stunde 13Lebenslänglich für Wilhelm Tell? – Durchführung der Gerichtsverhandlung

M 13Einstieg / Gemeinsames Klären des Ablaufs der Gerichtsverhandlung; Durchführendes ersten Durchgangs der Gerichtsverhandlung (GA); Reflexion (UG)
M 14Vertiefung / Erläuterung des Protokollbogens; Durchführen des zweiten Durchgangsder Gerichtsverhandlung (GA)
M 15Erarbeitung / Fällen eines Urteils durch die Richter (GA); Diskussion über die Argumente (UG); gegebenenfalls Überarbeitung des RichterspruchsPräsentation / Vorstellen der Urteile der einzelnen Gruppen (SV)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler reflektieren Tells Schuld.

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