Gibt es eine universale Sprache? - Wie Sprechen und Denken zusammenhängen

Gibt es eine universale Sprache?

Gymnasium | Mittlere Schulformen

Deutsch

11. | 12. | 13. Klasse

12 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Für Benjamin Lee Whorf bestimmt die Muttersprache die Sicht des Menschen auf die Welt (Relativitätsthese), nach Jerry Fodor gibt es dagegen eine „Sprache des Geistes“ mit inneren Strukturen. Ein neuerer Ansatz, der beide vorherigen kritisiert, stammt von P. M. S. Hacker: Das Gehirn verfügt nicht über eine Sprache, über Konzepte, auf die der Sprecher sprachunabhängig zurückgreift. Als propädeutische Übung sollen in der vorliegenden Unterrichtsreihe Auszüge aus originalen Sach- und Interpretationstexten nicht nur analysiert, sondern auch textkritisch aus dem Englischen übersetzt bzw. mit deutschen Übersetzungen verglichen werden. In einem Exkurs werfen die Lernenden zudem einen Blick auf Mehrsprachigkeit und künstliche Sprachen (z. B. Esperanto).
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Kompetenzen

Klassenstufe:S II
Dauer:12 Unterrichtsstunden + LEK
Kompetenzen:1. Lesen: Erschließung von Sachtexten mithilfe digitaler Recherche (z. B. Übersetzungsprogramme); 2. Schreiben: eine Erörterung verfassen; 3. Medienkompetenzen: Suchen, Verarbeiten und Aufbewahren; Produzieren und Präsentieren
Thematische Bereiche:Reflexion über Sprache, Sprachphilosophie, Mehrsprachigkeit, Spracherwerb

Inhaltsangabe

1./2. Stunde

Thema:Zum Zusammenhang von Sprechen und Denken
M 1Before you speak, think! – Denken und Sprachen / Sprichwörter, Redensarten und Zitate zum Thema; Vorwissen austauschen; Arbeitshypothesen bilden
M 2„Nehmen wir mal an, dass …“ – Gedankenexperimente / Gruppenarbeit zu sprachphilosophischen Gedankenexperimenten
Hausaufgabe:M 3, Aufgabe 2

3./4. Stunde

Thema:Sprachphilosophische Positionen zum Thema „Sprechen und Denken“
M 3Was ist Sprachphilosophie? – Lexikon-Definitionen / Sprachliche Relativität und Universalsprache definieren; Reflexion über das Erlernen von Fremdsprachen
M 4Whorf, Fodor, Hacker – Biografien und Arbeitsbereiche dreier Sprachphilosophen / Erstellen von Kurzreferaten zu Leben und Werk der drei Sprachphilosophen Whorf, Fodor, Hacker; Definieren von Sprachfamilien
Hausaufgabe:Fertigstellen der Materialien für den Vortrag in der nachfolgenden Stunde

5./6. Stunde

Thema:Benjamin Lee Whorfs „Sprachliche Relativitätsthese“
M 5Benjamin Lee Whorf: Sprachliche Relativitätsthese / Vortragen der Kurzreferate; Textausschnitt nach Argumentationsgang analysieren; Rückbezug auf eigene Hypothesen
Hausaufgabe:M 6, Aufgabe 1 und 3

7./8. Stunde

Thema:Jerry Fodors These von der „Mentalese“
M 6Jerry Fodor: The Language of Thought / Vergleich englischer Wissenschaftstext – deutsche Übersetzung; Reflexion über (digitale) Übersetzungen; Resümee zu Fodor und Vergleich mit Whorf; Reflexion über digitale Intelligenz
Hausaufgabe:M 7, Aufgabe 1 und 2

9./10. Stunde

Thema:Hackers Kritik an Whorf und Fodor und sein Konzept-Begriff
M 7Peter Hacker: Kritik an Whorf und Fodor / Analysieren des dritten Ansatzes der Sprachphilosophie
Hausaufgabe:Resümee des bisher Erarbeiteten mit Stellungnahme

11. Stunde

Thema:Esperanto als Lösung? – Künstliche Weltsprachen
M 8Die Idee einer künstlichen Weltsprache / Lesen von verschiedenen Artikeln über die Plansprache; Diskutieren über Sinn und Nutzen einer künstlichen Einheitssprache
Hausaufgabe:Pro und Kontra einer heutigen künstlichen Weltsprache sammeln

12. Stunde

Thema:Stellenwert und zukünftige Entwicklung der deutschen Sprache
M 9Quo vadis, deutsche Sprache? / Verfassen einer Erörterung auf Basis eines Zeitungsartikels über die deutsche Sprache
Hausaufgabe:Ausformulierte Verschriftlichung der Ergebnisse von Aufgabe 1–3

LEK

Thema:Bilingualität als Vorteil

Minimalplan

Als Minimalplan sollte die Analyse und Diskussion über die drei Haupttheorien der Sprachphilosophie von Whorf (M 5), Fodor (M 6) sowie Hacker (M 7) im Mittelpunkt der unterrichtlichen Behandlung stehen. Auf den induktiven Einstieg im Rückgriff auf das Vorwissen der Lernenden zum Thema könnte sodann verzichtet werden bzw. es könnten sprachtheoretische Vorkenntnisse zusammen mit der Interpretation der drei sprachphilosophischen Theorien eingebracht werden.

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