„Ich bin’s, bin Faust, bin deinesgleichen!“ - Goethes „Faust I“ interpretieren

„Ich bin’s, bin Faust, bin deinesgleichen!“

Gymnasium

Deutsch

11. | 12. | 13. Klasse

15 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Goethes „Faust I“ ist der Klassiker der Lektüren im Deutschunterricht. Er ist reich an vielfältigen Charakteren, Themen und Eindrücken, die Schülerinnen und Schüler auf ihre eigene Lebens- und Erfahrungswelt beziehen können: „Ein jeder sucht sich endlich selbst was aus“ (V. 96), sagt der Direktor im „Vorspiel auf dem Theater“. Grundlage für die Auseinandersetzung der Lernenden mit „Faust I“ ist in dieser Unterrichtsreihe ihre Beschäftigung mit den Beziehungen zwischen Mephisto, Faust und Gretchen und mit dem Gang der Handlung. Dabei werden auch die neuralgischen Punkte des „Faust I“ thematisiert: Pakt und Wette, Fausts „zweite Seele“, Gretchens Schicksal. Bildliche Darstellungen – auch von Goethe selbst – schaffen dabei besondere Zugangsmöglichkeiten. „Du bist Faust“: Unter dem Motto der Münchner „Faust“-Ausstellung 2018 lernen die Schülerinnen und Schüler aktuelle Inszenierungskonzepte kennen und werden zu eigenen gestalterischen Interpretationen des „Faust“ angeregt.
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Kompetenzen

Dauer:15 Stunden + LEK
Kompetenzen:
  • Das wesentliche Handlungsgeschehen von „Faust I“ und die grundlegenden Motive der Figuren darstellen
  • Das grundlegende Selbstverständnis von Faust und Mephisto, die Motive ihres Handelns und ihr Verhältnis zueinander erörtern
  • Die Entwicklung der Beziehung von Faust und Gretchen und Gretchens Lage und Verhalten nachvollziehen
  • Aufgrund ihrer Eindrücke von „Faust I“ Bezüge zur eigenen Lebens– und Erfahrungswelt herstellen
  • Sich gestalterisch mit Teilen des „Faust I“ auseinandersetzen
  • Die Bedingungen der Produktion von Theaterstücken im Allgemeinen und des „Faust“ im Besonderen diskutieren

Inhaltsangabe

„Ich bin's, bin Faust, bin deinesgleichen!“Goethes „Faust I“ interpretieren

Stunden 1/2Goethe und sein „Faust“

M 1Vorspiel auf dem Theater“ / Vorbereitende Hausaufgabe der drei Positionen als Einstieg und im UG vergleichbare künstlerische Produktionsbedingungen von heute erörternZueignung“ / Persönliche Bedingungen Goethes bei seiner Arbeit am „Faust“ (GA)Prolog im Himmel“ / Als inhaltliche Exposition im UG und PA gegensätzliche Menschenbilder und die Wette erarbeiten; Bezug zu Goethes und anderen SkizzenHausaufgabe / Zur Vorbereitung der nächsten Stunde (Aufgabe 9); ggf. auch Aufgabe 5
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen allgemeine und Goethes persönliche Produktionsbedingungen der Faust–Dichtung und erfahren, worum es im „Faust“ inhaltlich gehen wird.

Stunden 3/4Magie und Wissenschaft

M 2Einstieg / Fausts Unzufriedenheit als Motor der Handlung (durch vorbereitende HA)Faust wird Magier / Erarbeitung seiner Motive und Methoden (GA mit Ab; „Schlummersaft“ im UG)
M 3Fausts Wissenschaftsverständnis / Faust im Zitate–Dialog mit Wagner Hausaufgaben / Zu Faust und Wagner (Aufgabe 3 oder 4); optional Aufgabe 5
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler verstehen Fausts Motive, Magier zu werden, und das dreimalige Scheitern seiner Entgrenzungsversuche sowie seine Abgrenzung zu Wagner.

Stunde 5Das Selbstverständnis des Teufels

M 4Auswertung / HA zum Stellenangebot bzw. zur StudienwahlEinstieg / Metamorphose des Pudels im Plenum erläuternSelbstverständnis Mephistos / Erarbeitung und Präsentation in GAHausaufgabe / Erörterungsaufsatz zum „Bösen“ in der Welt (Aufgabe 5)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler lernen Mephistos Selbstverständnis kennen.

Stunde 6Fausts Entscheidung für ein neues Leben

M 5Auswertung / Vortrag und Erörterung der HA–Aufsätze (UG)Zwei Seelen / Erarbeitung von Fausts Zwei–Seelen–Problem (Ab und UG, Aufgabe 1)Fausts Flugvision / Erschließung durch Textarbeit (PA oder GA, Aufgabe 2)Konsequenzen und Lösung des Zwei–Seelen–Problems / Erarbeitung und Präsentation im Plenum (PA, Aufgabe 3 und 4)Fausts „neuer Lebenslauf“ / Erschließung durch Textarbeit (EA mit Ab, Aufgabe 5) und Auswertung (mit Aufgabe 6) im PlenumHausaufgabe / Erlebniserzählung verfassen (Aufgabe 7)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten sich Fausts Leiden an seiner „zweiten Seele“ und lernen als Konsequenz daraus seinen „neuen Lebenslauf“ kennen.

Stunde 7Faust und Mephisto

M 6Auswertung / Erlebniserzählungen von Fausts neuem „Lebenslauf“Einstieg / Lektüre der Kurzfassung der Faust–SageWetten statt Paktieren / Erarbeitung der Modalitäten beider Wetten und ihres Ausgangs in „Faust II“ (Aufgabe 1 im UG, Aufgabe 2 und 3 in GA)Ausgang der Wetten / Lektüre einschlägiger Passagen aus „Faust II“ und Erörterung im Plenum (Aufgabe 4 und 5)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen den Unterschied zwischen Pakt und Wette sowie die Modalitäten und den Ausgang der Wetten.

Stunden 8/9Faust und Gretchen: Stationen einer tragischen Beziehung

M 7Einstieg / Struktur der Begegnungen von Faust und Gretchen beschreiben (UG von Aufgabe 1 mit Ab)Drei Begegnungen / Analyse in arbeitsteiliger GA (Aufgabe 2) und Präsentation im PlenumOptionale Hausaufgabe / Dating–Portal auswählen und Profil entwerfen
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen den strukturierten Ablauf der drei Begegnungen von Faust und Gretchen und deren unterschiedliche Interessen und Motive.

Stunden 10/11Von der Liebesnacht zum Kerker

M 8, M 10Einstieg / Vorstellung der Dating–Apps und Profile von Faust und Gretchen; das Geschehen nach der Liebesnacht (UG, Punkt 1–8)Gretchen–Handlung / Analyse ausgewählter Szenen nach der Liebesnacht in GA (Aufgabe 1 mit Ab) und Präsentation im Plenum (Stichpunkte an Tafel)Gretchen als Kindsmörderin / In GA vorbereitete Diskussion im PlenumUneheliche Schwangerschaft und Kindsmord / Darstellung im „Faust“ und Goethes persönlicher Bezug dazu: in GA vorbereitete Diskussion im PlenumHausaufgabe / Wer ist verantwortlich: Faust oder Mephisto (M 9, Aufgabe 1)?
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen Gretchens Entwicklung und Schicksal nach der Liebesnacht bis zum Ende des „Kerkers“ sowie den Bezug zur damaligen Auseinandersetzung mit unehelicher Schwangerschaft und Kindsmord.

Stunden 12/13Mephisto in sich wandelnder Gestalt

M 9, M 10Einstieg / HA zur Verantwortlichkeit von Faust und MephistoInterpretations– und Inszenierungsideen / Erörterung durch drei ExpertengruppenHausaufgabe / Auseinandersetzung mit der Inszenierung von 2014 (M 11, Aufgabe 1–3)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler lernen besondere Interpretations– und Inszenierungsideen kennen und bewerten.

Stunden 14/15„Faust“ hier und heute

M 11Einstieg / Durch die HA wird ein moderner Inszenierungsansatz diskutiertKünstlerische Gestaltung und Interpretation / Vorstellen der eigenen und ausgewählten Kunstwerke; Austausch der Eindrücke zu den Produkten im Plenum (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler lassen sich durch das Drama zu kreativen Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit „Faust I“ inspirieren.

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