Sprachwandel und Sprachumbruch zur Zeit der „Wende“

Sprachwandel und Sprachumbruch zur Zeit der „Wende“

Gymnasium | Mittlere Schulformen

Deutsch

11. | 12. | 13. Klasse

12 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Die friedliche Revolution von 1989/90 war auch eine „Sprachrevolte“. Wie sehr Sprache mit den Bereichen des gesellschaftspolitischen und des individuellen Lebens verwoben ist, zeigt die „Wende“. Mit dem politischen Umbruch vollzog sich auch ein Ausbruch aus verordneten Sprachstrukturen, dem sich die Suche nach einer neuen Sprache anschloss. Im Kontext des Jubiläums der Wiedervereinigung erkennen und deuten die Lernenden die gesellschaftsprägende Funktion und die politische Instrumentalisierung von Sprache im Kontext der „Wendezeit“.
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Kompetenzen

Klassenstufe:ab Klasse 10
Dauer:12 Unterrichtsstunden
Kompetenzen:1. Lesen: Texterschließung von Prosa, Lyrik, Bericht, Losungen, Satire, 2. Schreiben: Verfassen analytischer und kreativer Texte, 3. Sprechen und Zuhören: Diskutieren, Argumentieren, Begründen, Hinterfragen, 4. Kontextualisierung verschiedener Text- und Mediensorten und Sprachebenen, 5. Reflexion von Sprache und Sprachgebrauch
Thematische Bereiche:Sprachumbruch, politische Sprache, Sprache und Identität, individuelles und kollektives Sprechen

Inhaltsangabe

1./2. Stunde

Thema:„Wende“ oder „friedliche Revolution“? – Wie Begriffe unser Geschichtsverständnis prägen
M 1Namen sind nicht nur Schnone und Rauch – Wie Begriffe unser Geschichtsverständnis prägen / Reflexion über Begriffsbildung, Erschließung eines Fachtextes, Deutung einer Karikatur
M 2„Wende“ oder „friedliche Revolution“? – Was die Namenswahl verrät / Interpretation eines journalistischen Textes, Analyse von Kommentaren, argumentativ diskutieren, Vermutungen äußern

3./4. Stunde

Thema:Phrasen und Verschleierungen – Sprachlenkung in der DDR
M 3Merkmale der offiziellen „DDR-Sprache“ / Kernaussagen fachlicher Texte verstehen und zusammenfassen
M 4„DDR-Sprache“ im öffentlichen Diskurs – Zeitungsdeutsch / politische und journalistische Texte analysieren, Sprachmechanismen erkennen und kritisch hinterfragen, selbstständig formulieren, Textproduktion eines journalistischen Textes
Hausaufgabe:Sammeln von Informationen zur Biografie Christa Wolfs und der Erzählung Was bleibt
Benötigt:Plakate/Marker

5./6. Stunde

Thema:Sprache und Identität – Sprachverlust einer Schriftstellerin
M 5Christa Wolf: Was bleibt / Analyse von Textausschnitten hinsichtlich der Aspekte Sprach- und Identitätsverlust, Sprach- und Identitätssuche, sprachliche Analyse des Textes

7./8. Stunde

Thema:Die Befreiung der Sprache auf den Demonstrationen und Kundgebungen 1989
M 6Sprachbefreiung auf der Straße – Demo-Sprüche 1989 / sprachliche Merkmale, Funktion und Wirkungsweise der Sprüche untersuchen, Entwurf eigener Demo-Sprüche
M 7Appell und Satire – Offizielle Sprache und Befreiungsreden / satirische und kreative Anverwandlung politischer Texte deuten, Reden hinsichtlich Inhalt, Form und Sprache analysieren
Benötigt:OH-Projektor, Plakate/Marker

9./10. Stunde

Thema:Die „Wende“ im Gedicht – Durs Grünbeins Novembertage I. 1989
M 8Durs Grünbein: Novembertage I. 1989 / inhaltliche, formale und sprachliche Analyse des Gedichtes mit Schwerpunkt auf dem Aspekt der Sprache

11./12. Stunde

Thema:Was heute bleibt – Verständigungsprobleme zwischen Ost und West
M 9Die „neue“ Sprache / Begriffsbildungen erkennen und in Kontexte einordnen, ironisch-kritische Kommentare deuten und zusammenfassen
M 10Missverständnisse und Vorurteile / Kernaussagen eines journalistischen Textes erkennen und zusammenfassen, Stellung beziehen und diskutieren
Benötigt:OH-Projektor

LEK

Thema:Volker Braun: Das Eigentum

Minimalplan

Die Kerneinheiten der Reihe bilden die Unterrichtseinheiten 3 bis 10 mit M 3 bis M 8. Hier erfolgt die direkte Auseinandersetzung mit dem Sprachumbrüchen in den Jahren 1989 und 1990. Die erste Einheit mit M 1 und M 2 bildet einen grundsätzlichen Auftakt, der für die genuine Sprache der „Wende“-Zeit nicht zwingend notwendig ist. Die letzte Unterrichtssequenz 11 und 12, mit M 9 und M 10, bezieht sich auf die Zeit nach dem Mauerfnone und stellt, obwohl es die „Wendezeit“ nicht direkt betrifft, auch im Hinblick auf das 30-jährige Jubiläum des Mauerfnones einen wichtigen Bestandteil der Reihe dar, da hier nach der Aktualität der Problematik gefragt werden kann. Können aufgrund zeitlicher Probleme nicht nonee Aufgaben umgesetzt werden, könnte in der Sequenz zu M 3 und M 4 wahlweise eines der beiden Materialblätter gewählt werden. So kann die Erarbeitung des Themas entweder über den theoretischen Weg mit M 3 erfolgen oder anhand der praktischen Anwendung mit M 4. In der Unterrichtseinheit 7/8 könnte aus Zeit- oder Strukturgründen M 7 entfnoneen, da hier noch einmal dezidiert auf die Entstehung eines einzelnen Demo-Spruchs eingegangen wird und mit den Reden eine eigene Textform untersucht wird.

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