Toleranz braucht Respekt! - Das Toleranzkonzept von Rainer Forst

Toleranz braucht Respekt!

Gymnasium

Ethik / Philosophie

9. | 10. Klasse

8 Unterrichtsstunden

Bestandteile

Farbseite|Differenzierungsmaterial

Beschreibung

Toleranz ist ein zentraler Begriff in pluralistisch-demokratischen Gesellschaften. Unklar aber ist, was er konkret bedeutet. Wie gelingt das gemeinsame Zusammenleben? Warum kommt Toleranz ohne Respekt nicht aus? Ist Toleranz eine erstrebenswerte Tugend? Verwechseln wir sie mit Gleichgültigkeit und halten sie deshalb insgeheim für eine Schwäche? Rainer Forst unterscheidet verschiedene Formen von Toleranz. Diese Einheit führt ein in seine Theorie anhand lebensnaher Beispiele.
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Kompetenzen

Klassenstufe:9/10
Dauer:7 Unterrichtsstunden + 1 Stunde Lernerfolgskontrolle
Kompetenzen:ethisch relevante Begriff aus theoretischen Texten anhand von Beispielen erläutern, Bezüge zwischen persönlichen Werten und ethischen Prinzipen darlegen, dem eigenen Urteil zugrunde liegende Wertmaßstäbe reflektieren, ein begründetes Urteil vertreten, kulturelle Unterschiede in der ethischen Diskussion respektieren
Thematische Bereiche:Toleranz, Akzeptanz, Respekt, Wertschätzung, Koexistenz
Medien:Arbeitsblätter, Texte, Bilder
Methoden:Gruppenarbeit, Fallanalyse, Präsentation, Diskussion

Inhaltsangabe

1. StundeWas heißt Toleranz für mich? – Eine Definition erarbeiten

M 1Welche dieser Handlungen können wir tolerieren? / Zu Beginn der Reihe steht die Schüleraktivierung. Anhand kontroverser Beispiele erörtern die Lernenden, was sie zu tolerieren bereit sind und wo ihre Toleranzgrenzen liegen. Was ist „Toleranz“? Eine erste Definition halten die Lernenden abschließend für sich fest.

2. StundeAblehnung, Akzeptanz, Zurückweisung – Die drei Komponenten der Toleranz

M 2Toleranz nach Rainer Forst – Die drei Komponenten der Toleranz / Ablehnung, Akzeptanz und Zurückweisung, diese drei Komponenten bestimmen Toleranz nach Rainer Forst. Binnendifferenzierende Materialien auf zwei Niveaus laden ein, die Toleranz-Definition Forsts zu erarbeiten.

3. StundeDafür oder dagegen? – Gründe für Toleranz untersuchen

M 3Gründe für Toleranz – Wie unterscheiden sich Ablehnungs- und Akzeptanzgründe? / Etwas zu tolerieren, bedeutet nicht, es unumwunden gut zu finden, sondern es in Teilen auch abzulehnen. Es gibt gute Gründe dagegen und gute Gründe dafür. Die Lernenden erarbeiten Akzeptanz- und Ablehnungsgründe für Überzeugungen.

4. StundeToleranzgrenzen – Wann überwiegen Ablehnungsgründe?

M 4Toleranzgrenzen / Überwiegen die Ablehnungsgründe, sind unsere Toleranzgrenzen überschritten. Wir weisen etwas zurück. Wann ist es notwendig, eine Grenze zu ziehen? Das erörtern die Lernenden anhand ausgewählter Beispiele mithilfe binnendifferenzierender Materialien.

5. StundeEchte Toleranz? – Auf die Gründe kommt es an

M 5Echte Toleranz? – Auf die Gründe kommt es an / Wenn wir etwas tolerieren, sind wir zwar dagegen, akzeptieren aber die Gründe, die dafürsprechen. Entscheidend ist also immer, welche Gründe man für die eigene Position anführt.

6./7. StundeBeschneidung – Eine Podiumsdiskussion

M 6Infotext zur Beschneidung – Vorbereitung einer Podiumsdiskussion / Was geschieht bei einer Beschneidung? Ein Informationstext liefert Hintergrundinformationen. Auf deren Basis erörtern die Lernenden im Rahmen einer Podiumsdiskussion Für und Wider einer Beschneidung aus religiösen Gründen.
M 7aRollenkarte Judentum – Vorbereitung einer Podiumsdiskussion / Die Beschneidung eines Jungen, „Brit Mila“ genannt, acht Tage nach seiner Geburt, ist ein bedeutendes Fest im Judentum. Wäre sie in Deutschland verboten, wäre dem Judentum in Deutschland eine zentrale Grundlage entzogen.
M 7bRollenkarte Islam – Vorbereitung einer Podiumsdiskussion / Auch den Muslimen gilt die Beschneidung als ein hohes rituelles Fest. Das Ereignis wird feierlich begangen. Der Islam ist ohne es nicht denkbar.
M 7cRollenkarte Juristin – Vorbereitung einer Podiumsdiskussion / Artikel 2 des Grundgesetzes spricht jedem das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit zu. Zugleich haben Eltern das Recht, in die Unversehrtheit des Kindes einzugreifen, wenn sie dies für notwendig erachten. Welcher Grundsatz überwiegt?
M 7dRollenkarte Philosoph – Vorbereitung einer Podiumsdiskussion / Theoretisch betrachtet ist das Beschneidungsgesetz falsch, denn Traditionen begründen keine Normen. Praktisch aber sollte in Deutschland niemand aufgrund seiner Religionszugehörigkeit diskriminiert und in der Ausübung seiner Religion behindert werden. Was wiegt schwerer? Verletzt das Ritual der Beschneidung Menschenrechte?
M 7eRollenkarte Ärztin – Vorbereitung einer Podiumsdiskussion / Eine Beschneidung ist ein komplikationsarmer Eingriff. Komplikationen treten nur dann auf, wenn die Beschneidung nicht fachgerecht ausgeführt wird. Würde die Beschneidung in Deutschland verboten, stünde zu befürchten, dass Eltern sie illegal vornehmen lassen. Das wäre fatal für die betroffenen Kinder.

8. StundeLernerfolgskontrolle

M 8Lernerfolgskontrolle – Thema: Toleranz / Anhand des Beispiels der Sekte Scientology erörtern die Lernenden den Unterschied zwischen Akzeptanz und Toleranz. Die Lernerfolgskontrolle gibt den Jugendlichen die Möglichkeit, im Rahmen der Reihe erworbenes Wissen anzuwenden und zu erproben.

Erklärung zu den Differenzierungssymbolen

Finden Sie dieses Symbol in den Lehrerhinweisen, so findet Differenzierung statt. Es gibt drei Niveaustufen, wobei nicht jede Niveaustufe extra ausgewiesen wird.
einfaches Niveaumittleres Niveauschwieriges Niveau
Zusatzaufgabe

0,00 €

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