Tote Mädchen lügen nicht - Suizid, Schuld und Verantwortung im Jugendbuch von Jay Asher

Tote Mädchen lügen nicht

Gymnasium

Ethik / Philosophie

9. | 10. Klasse

12 Unterrichtsstunden

Bestandteile

Kartonierte Farbseite DIN A3

Beschreibung

Jay Ashers Jugendroman "Tote Mädchen lügen nicht" verhandelt ein sensibles Thema: Die 17-jährige Hannah Baker begeht Suizid. Sie hinterlässt sieben Kassetten, auf denen sie sich an verschiedene Mitschüler wendet. Was treibt einen jungen Menschen in den Selbstmord? Wo fängt die Verantwortung anderer an, wo hört sie auf? Und was können Außenstehende tun, um einen Suizid zu verhindern? Mit diesen Fragen konfrontiert der Roman seine jugendlichen Leser. Diese Einheit untersucht das Thema „Suizid“ vor dem Hintergrund des Romans aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei betrachtet sie auch das Ursachengeflecht, das dem Suizid vorangeht: Mobbing und sexueller Missbrauch. Sie gibt Hilfestellung zur Früherkennung und informiert über Kontaktadressen.
Leseprobe ansehen
# suizid
# schuld
# verantwortung
# prävention
# rape culture
# mobbing
# sexueller missbrauch
# suizidprävention
# freitod
# selbstmord

Kompetenzen

Klassenstufe:9/10
Dauer:11 Stunden + 1 Stunde Lernerfolgskontrolle
Kompetenzen:Lesen und Interpretieren einer Ganzschrift, Erarbeitung literarischer Strukturen und thematischer Implikationen, Prüfung urteilender Begriffe bei der Deutung des Romans, Reflexion philosophischer Konzepte, Sensibilisierung für die eigene Verantwortung im Umgang mit Mitschülern, Erörterung von Präventions- und Interventionsmöglichkeiten
Thematische Bereiche:Umgang mit Suizid, Schuld und Verantwortung, Rape Culture, Mobbing, sexueller Missbrauch
Medien:Romanauszüge/literarische Texte, Sachtexte
Methoden:Internetrecherche, Leserbrief/Petition schreiben, Plädoyer halten

Inhaltsangabe

Gemeinsamer Einstieg vor der Lektüre des Romans

Stunde 1Hier spricht Hannah! – Einstieg in die Lektüre über den Romananfang

M 1„Hallo zusammen. Hier spricht Hannah Baker.“ / Welche Fragen wirft der Romananfang auf?
M 2Strukturrad zum Roman „Tote Mädchen lügen nicht“ / Wer spielt welche Rolle in diesem Roman? Dieses Arbeitsblatt strukturiert die Lektüre des Romans.
Benötigt:Hörbuchversion des Romans, Abspielgerät. Kopie von M 2 auf DIN A3, farbig.

Stunde 2Wie umgehen mit Suizid? – Zwischen Verherrlichung und Verurteilung

M 3Selbstmord, Suizid, Freitod – Ein Sachverhalt, viele Wörter / Die Lernenden erarbeiten sich das Wortfeld „Suizid“, indem sie ein Schaubild erstellen, welches Bezüge aufzeigt, Begriffe strukturiert und damit verbundene Wertungen herausarbeitet.
M 4Methodentraining I – Wie verfasst man einen Leserbrief? / Die Lernenden kommentieren die Verwendung des Begriffes „Selbstmord“ in den Medien.
M 5Wichtige Fachbegriffe definieren – Mein Glossar zur Reihe / Das vorstrukturierte Glossar vervollständigen die Lernenden begleitend zur Reihe.

Stunde 3Warum musste Hannah sterben? – Suizidgründen auf der Spur

M 6Schneeball- oder Dominoeffekt – Wie fühlt sich Hannah? / Die Lernenden betrachten zwei Bilder und bringen sie in Zusammenhang mit Hannahs Situation.
M 7Der Schneeballeffekt – Gründe für Hannahs Suizid / Welche Gründe führt Hannah für ihren Suizid an? Und welche Folgen ergeben sich daraus? Warum erscheint Hannah der Suizid alternativlos?
Benötigt:Smartphone mit Internetzugang oder digitale Endgeräte mit Netzzugang.

Stunde 4Gerüchte über Hannah – Die konstruktivistische Perspektive

M 8Ist wahr, was wir wahrnehmen? / Ein Bild, viele Interpretationen: Was sehen wir? Wie wahr ist, was wir zu erkennen glauben? Was ist wirklich?
M 9Wahrheit und Wirklichkeit – Alles Konstruktion? / Ist Konstruktion, was wir zu erkennen glauben, wie können wir dann mit Gewissheit Aussagen über die Wirklichkeit machen?
M 10„Passung“ – Gerüchte über Hannah / Die von uns wahrgenommene Realität muss zu unserer Konstruktion von Wirklichkeit passen. Das gilt auch für die Gerüchte um Hannah.

Stunde 5 und 6Wer ist schuld an Hannahs Tod? – Facetten von Schuld differenzieren

M 11Die Schuldfrage / Wer hat sich schuldig gemacht und in welchem Ausmaß? Ein Bildeinstieg lädt ein zum Gespräch.
M 12„Schuldig werden“ wodurch? – Aspekte der ethischen Handlungstheorie / Die Lernenden wenden das Schema der ethischen Handlungstheorie auf eine der zwölf von Hannah adressierten Personen an: Was tut sie? Was unterlässt sie? Agiert sie freiwillig? Kann sie die Folgen ihres Handelns abschätzen?
M 13Moralische, rechtliche oder „metaphysische“ Schuld / Abschließend werden Schuldformen unterschieden. Im Fokus steht die metaphysische Schuld.

Stunde 7Die Highschool als Milieu von Rape Culture

M 14Was kennzeichnet eine „Vergewaltigungskultur“? / Was kennzeichnet Rape Culture? Merkmale werden erarbeitet.
M 15Methodentraining II – Eine Petition gegen Rape Culture verfassen / In einer Petition wenden sich die Lernenden gegen Rape Culture.

Stunde 8 und 9„Nein heißt Nein“– Das Sexualstrafrecht in der Diskussion

M 16„Nein heißt Nein“ – Eine Internetrecherche zum Sexualstrafrecht in Deutschland / Was regelt das Sexualstrafrecht? Welche Änderungen beschloss der Bundestag 2016?
M 17Methodentraining III – Ein Plädoyer halten4 / Im Plädoyer nehmen die Lernenden Stellung zur deutschen und zur schwedischen Lösung.
Benötigt:Ein Rechner mit Internetzugang für die Recherche.

Stunde 10 und 11Was tun? – Suizidprävention

M 18Suizidprävention I – Mögliche Warnsignale erkennen / Was verweist auf Suizidgefahr? Wann besteht Handlungsbedarf? Und was ist dann zu tun?
M 19Suizidprävention II – Möglichkeiten der Krisenhilfe / Die Lernenden schenken sich eine „warme Dusche“ und erkennen, wie wichtig Wertschätzung ist.
Benötigt:Farbiger Karton und dicke Filzstifte für aufmunternde Botschaften.

Stunde 12Lernerfolgskontrolle

M 20Clays Rede auf der Trauerfeier / Aus der Sicht Clays nehmen die Lernenden Stellung zum Fall Hannah. Eine kreative Schreibaufgabe dient als LEK.

0,00 €

Für Schulen & Fachschaften

Egal ob einzelne Fachschaft oder komplette Schule: Mit unseren flexiblen Abo-Modellen finden wir den richtigen Weg, um den Unterricht von Ihnen und Ihres Kollegiums einfach zu gestalten.