Wer hat Verfügungsgewalt über (m)einen Körper? - Medizinethik im Religionsunterricht

Wer hat Verfügungsgewalt über (m)einen Körper?

Gymnasium | Mittlere Schulformen

Religion

11. | 12. | 13. Klasse

11 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Wem gehört mein Körper? Wer entscheidet, welche Eingriffe im Ernstfall vorgenommen werden? Auf der Basis welcher grundlegenden Wertmaßstäbe treffen wir medizinethische Entscheidungen? Wie gelingt ethisches Argumentieren? Im Fokus dieser Einheit stehen medizinethische Fragen. Sie lädt ein, Handlungsoptionen auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes zu reflektieren, und befähigt die Lernenden, in einer pluralen Welt begründet Entscheidungen zu treffen. Grundlage dafür sind thematisch vielfältige, flexibel einsetzbare Materialien.
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Kompetenzen

Klassenstufe:11–13
Dauer:11 Unterrichtsstunden
Kompetenzen:medizinethische Problemstellungen in ihrer Vielschichtigkeit wahrnehmen und reflektieren; Handlungsmöglichkeiten vor dem Hintergrund unterschiedlicher christlicher und philosophischer Ansätze erörtern und Entscheidungen beurteilen; ethisch argumentieren üben; sich begründet positionieren
Thematische Bereiche:verantwortliches Handeln aus christlicher Motivation; der Mensch in christlicher Perspektive; Medizinethik
Medien:Zeitungsartikel, Videos, Hörbeispiele, Bibeltexte, Dilemma-Situationen, Bilder, Fotos, Lieder, Fachliteratur, Methodenkärtchen

Inhaltsangabe

1./2. Stunde

Thema:Brauchen wir eine allgemeine Impfpflicht? – Pandemische Herausforderungen
M 1Der Fall Joshua Kimmich – Ein schmaler Grat
M 2Pro und Kontra – Sollte es eine allgemeine Impfpflicht geben?
Inhalt:Entscheidung für mich oder das Allgemeinwohl? Die Lernenden nehmen Joshua Kimmichs soziales Engagement und seine ablehnende Haltung gegenüber der Corona-Impfung in den Blick und erörtern anhand ausgewählter Zitate von Prominenten und Politikern das Verhältnis von Einzelfallentscheidung und Solidarität gegenüber der Gemeinschaft.
Hausaufgabe:Entlasten Sie die nachfolgende Stunde, indem Sie M 4 und das dazugehörige Lernvideo als vorbereitende Hausaufgabe vorab bearbeiten lassen. So ist mehr Zeit für die Diskussion in der kommenden Stunde.

3./4. Stunde

Thema:Was ist gutes Handeln? – Philosophische Urteilsperspektiven
M 3Wie treffen wir moralische Entscheidungen?
M 4Philosophische Konzepte ethischer Urteilsbildung
Inhalt:Anhand ausgewählter Textauszüge erarbeiten sich die Lernenden die beiden Konzepte der deontologischen und der teleologischen Ethik. Im zweiten Schritt befassen sie sich mit der Pflichtethik Kants und dem klassischen Utilitarismus Benthams und wenden diese beiden Positionen an auf die Frage nach einer allgemeinen Impfpflicht.
Vorzubereiten:Kopfhörer, falls die Lernenden die Videos während der Partnerarbeit ein zweites Mal hören wollen

5. Stunde

Thema:Womit beschäftigt sich Medizinethik? – Schwere Entscheidungen treffen
M 5Was ist Medizinethik? – Und welchen Prinzipien folgt sie?
M 6Wie gelingt ethische Urteilsbildung im Bereich der Medizinethik?
Inhalt:Im Fokus stehen die vier Prinzipien biomedizinischer Ethik nach Beauchamp und Childress. Ein Arbeitsblatt strukturiert die Schritte ethischer Urteilsbildung in der Anwendung auf den Einzelfall.

6./7. Stunde

Thema:Was ist gutes Handeln? – Christliche Aspekte einer Medizinethik
M 7Christliche Aspekte für eine Medizinethik
M 8Wie lässt sich vulnerablen Personen christlich begegnen?
Inhalt:Die Lernenden erarbeiten biblische Leitlinien einer christlich fundierten Ethik. Sie schulen ihr Empathievermögen und die Fähigkeit zum Perspektivwechsel im Rollenspiel anhand des Beispiels des guten Samariters.

8./9. Stunde

Thema:Was soll ich tun? Was sollen wir tun? – Konfliktfeld „Schwangerschaft“
M 9Ungeplant schwanger – Was nun?
M 10Wie gelingt ethische Urteilsbildung im Bereich der Medizinethik?
M 11Die Geschichte von § 218 und § 219a – Ein Überblick
M 12§ 219a – (Keine) Werbung für Schwangerschaftsabbruch?
M 13Der Streit um die Aufhebung von § 219a
Inhalt:Schwanger, was tun? Die skizzierte Anforderungssituation lädt die Jugendlichen zur Diskussion ein. Handlungsoptionen werden erörtert. Ein Arbeitsblatt strukturiert die ethische Urteilsbildung. Weiterführende Hintergrundinformationen vertiefen die Kontroverse um eine mögliche Aufhebung des Werbeverbots für ärztliche Praxen.

10./11. Stunde

Thema:Was soll ich tun? – Konfliktfeld „Organspende“
M 14Heiligt der Zweck die Mittel? – Mangelware Organe
M 15Das Organspende-Dilemma – Informationen für die Diskussion
M 16Sollte es eine allgemeine Pflicht zur Organspende geben?
Inhalt:Leben opfern, um Leben zu retten? Eine fiktive Dilemma-Situation wird nach der Konstanzer Methode bearbeitet. Informationen zum aktuellen Stand der Diskussion bilden die Grundlage für einen selbst zu verfassenden Artikel für die Schulzeitung.
Benötigung:Handy und Kopfhörer je Schüler/Schülerin

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