Wirtschaftsethik und Bioethik - Sind Lebewesen eine Ware ohne moralischen Wert?

Wirtschaftsethik und Bioethik

Gymnasium

Ethik / Philosophie

11. | 12. Klasse

7 Unterrichtsstunden

Bestandteile

Klausur

Beschreibung

Dürfen wir das Wohl der Tiere unseren Zwecken unterordnen? Oder sind sie moralisch ebenso zu berücksichtigen wie Menschen? Sind mit Nutzungsrechten auch Schutzpflichten verbunden? Die weltweite Verflechtung wirtschaftlicher Aktivitäten und der regualitve Wettbewerb erschweren den Tierschutz. Nimmt die Bioökonomie die Lebewesen und deren Habitate in ihren Gegenstandsbereich der Wirtschaftslichkeit auf, so stellt die Bioethik ein Gegengewicht dar. Sie wendet sich gegen Profitorientierung auf Kosten von Menschen, Tieren und Umwelt. Im Rollenspiel diskutieren die Lernenden über den Erhalt des Hambacher Forstes. Sie erörtern, ob Veganismus ein Heilmittel sein kann und erkennen, warum der weltweite Sojaanbau für Tierfutter den Regenwald gefährdet. Peter Ulrichs integrative Wirtschaftsethik verdeutlicht, dass niemand mehr ökonomische Entscheidungen treffen kann, ohne alle Beteiligten und Betroffenen zu berücksichtigen.
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Kompetenzen

Klassenstufe:10/1
Dauer:7 Unterrichtsstunden
Kompetenzen:Grundbegriffe der Wirtschafts- und Bioethik erarbeiten; das zuträgliche Existenzrecht aller Lebewesen sowie unbelebter bzw. ökosystemrelevanter Entitäten begründen; deskriptive, normative und evaluative Aussagen voneinander abgrenzen; Argumentieren, Abwägen und begründet Stellung nehmen; Präsentieren
Thematische Bereiche:Wirtschaftsethik, Bioethik, Tierethik, Bioökonomie, globale Gerechtigkeit, Umweltverschmutzung, Klimawandel, Veganismus
Medien:Texte, Videos, Grafiken und Schaubilder

Inhaltsangabe

1. StundeNatur, Mensch, Mitwelt – Eine Geschichte der Zerstörung

M 1Triumph der Zerstörung – In welchem Verhältnis stehen Mensch und Umwelt? / Plastikstrudel im Meer, brennende Regenwälder, giftige Müllberge, verpestete Luft – die Liste menschlichen Verschuldens ist lang. Die Lernenden schauen das Video „MAN“ des Künstlers Steve Cutts an, reflektieren das Handeln des Protagonisten und positionieren sich dazu.
M 2Eingriff in die Natur – Der „ungeheure“ Mensch / Schifffahrt, Landwirtschaft, Verkehr, Jagd, Fischerei – der Mensch greift in alle Lebensbereiche ein. Ein Auszug aus der „Antigone“ des Sophokles lädt ein, deskriptive, evaluative und normative Aussagen zu unterscheiden.

2. StundeMenschen, Tiere, Pflanzen – Wer wird moralisch berücksichtigt und wer nicht?

M 3Umweltethik – Wer oder was ist moralisch zu berücksichtigen? / Menschen sollen einander achten und wertschätzend behandeln. Gilt das aber auch für andere Lebewesen? In dieser Stunde nehmen die Lernenden klassische Positionen der Bioethik in den Blick und reflektieren die Auffassung, der Mensch sei der einzige Träger von moralischen Werten.

3. StundeWenn Wirtschaft auf Bioethik trifft – Der Hambacher Forst

M 4Hautnah, konkret und lebendig – Soll Hambi bleiben? / Welche Argumente rechtfertigen eine Abholzung? Welche sprechen für einen Erhalt des Hambacher Forsts? Im Rollenspiel versetzen sich die Lernenden in Beteiligte und Akteure: RWE-Mitarbeiter, Politiker, Umweltschützer und Aktivisten.
Vorzubereiten:Karten mit Argumenten vorab ausschneiden; Magnete mitbringen, um die Kärtchen an der Tafel zu sichern.

4. StundeNahrungsethik – Was sollen wir essen?

M 5Warum der Anbau von Soja den Regenwald zerstört / Jahr für Jahr wird Regenwald gerodet, um neue Flächen für den Sojaanbau zu schaffen. Kann man guten Gewissens Fleisch essen, wenn eines der wertvollsten Ökosysteme der Erde moralisch nicht berücksichtigt wird? Die Lernenden diskutieren Handlungsalternativen in Bezug auf Fleischkonsum und Regenwaldabholzung.
M 6Veganismus als Heilmittel? / Wie halten wir Nutztiere? Immer mehr Menschen verzichten auf Fleisch, aus Protest gegen die Lebensbedingungen von Nutztieren. Ein Video beleuchtet kritisch die antipathozentrische Haltung in der Massentierhaltung.

5. StundeIntegrative Wirtschaftsethik – Erst die Moral, dann das Geld!

M 7Peter Ulrich: Integrative Wirtschaftsethik / Entscheidungen zu treffen, ohne vorher alle Beteiligten und Betroffenen moralisch berücksichtigt zu haben, ist wirtschaftsethisch nicht mehr tragbar, sagt Peter Ulrich. Was ist Menschen als wirtschaftlich agierenden Subjekten hinsichtlich moralischer Abwägungen zumutbar im Spiel des Marktes?

6. StundeEthik beim Einkaufen – Die Verantwortung des Konsumenten

M 8Kritik am Schnäppchen – „Da stimmt doch etwas nicht!“ / Welchen Einfluss haben Konsumenten? Verändert die Nachfrage das Angebot? Wie können wir sicher sein, dass ethische Aspekte bei der Produktion eine Rolle spielten?

7. StundeLernerfolgskontrolle

M 9Christina Pinsdorf: Moralische Rücksichtnahme in der Naturethik / Die Schülerinnen und Schüler übertragen natur- bzw. bioethische Positionen auf die moralische Einordnung von konkreten Lebewesen und erörtern den moralischen Status von menschlichen und nicht menschlichen Leichen.

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