„Sihe, eyne iunckfraw wirt geperen eynen son!“ - „Echt jetzt?“ – Sprachwandel untersuchen

„Sihe, eyne iunckfraw wirt geperen eynen son!“

Gymnasium | Mittlere Schulformen

Deutsch

9. | 10. Klasse

14 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Sprache und Sprachgebrauch wandeln sich: Dass man sich früher anders ausgedrückt hat, verdeutlicht die Überschrift aus Luthers Übersetzung des Matthäus-Evangeliums von 1522 im Kontrast zu einer aktuellen jugendsprachlichen Äußerung. Grund genug, genauer zu untersuchen, was Sprachwandel ist, warum er geschieht und wie sich unsere Sprache ganz konkret über die Jahre hinweg verändert. Dabei erfahren Ihre Schüler, dass sich der Sprachwandel auf unterschiedlichen linguistischen Ebenen vollzieht und untersuchen die Veränderungen bezüglich des Wortschatzes, der Schreibweise, der Aussprache, der Wortformen, des Satzbaus und des Sprachgebrauchs.
Leseprobe ansehen
# Sprachwandel
# Sprachherkunft
# Wortbedeutung
# Sprachsterben
# Sprachgebrauch
# Standardsprache
# Umgangssprache
# Bedeutungswandel

Kompetenzen

Klassenstufe:9/10
Dauer:14 Unterrichtsstunden + LEK
Kompetenzen:1. Sprache und Sprachgebrauch untersuchen: Sprachwandel reflektieren, Wortbedeutung und -herkunft klären; 2. Schreiben: Texte in Standardsprache übersetzen, Ergebnisse schriftlich zusammenfassen; 3. Lesen: Texte analysieren und interpretieren, Online-Recherchen durchführen; 4. Sprechen und Zuhören: sprachliche Zweifelsfälle diskutieren, Texte und Ergebnisse vortragen
Thematische Bereiche:Reflexion über Texte und Formulierungen in mittelhochdeutscher, frühneuhochdeutscher, Standard-, Umgangs- und Jugendsprache

Inhaltsangabe

1./2. Stunde

Thema:Deutsche Sprache früher und heute
M 1Ein gestolener Kese vnd ein thörichter Rab von Feddern – Sprache von anno dazumal / Luthers frühneuhochdeutsche Fassung der Fabel „Vom Raben und vom Fuchs“ in Standardsprache übersetzen, interpretieren und auf sprachliche Besonderheiten analysieren; eine Online-Recherche zum Begriff und zu möglichen Gründen des Sprachwandels durchführen; Informationen zu Äsop und Martin Luther zusammenstellen

3.–6. Stunde

Thema:Lexikalischer und semantischer Sprachwandel
M 2Wenn der Oheim sich letzt – verschwundene Wörter / Eine Online-Recherche zu Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ durchführen; Bedeutung, Herkunft und Wortverwandtschaften ausgewählter Archaismen klären und deren Rückgang begründen; den Wortschatz- und Bedeutungswandel zusammenfassen
M 3Die geschrotenen Toten aus der Henkersmühle / Alternative Wörter für sterben finden; verwandte Wörter zuordnen und klären; Bau, Bedeutung, Herkunft und Verwendung von Fremdwörtern, Abkürzungen, Wortneubildungen, jugendsprachlichen Ausdrücken und Lehnwörtern klären und als Beispiele für Sprachwandel begründen; Germanismen in anderen Sprachen recherchieren und erklären

7.–10. Stunde

Thema:Phonetisch-phonologischer und orthografischer Sprachwandel
M 4Gelieb wellen gerne sîn? – Darauf hab ich echtkein’ Bock! / Das „Falkenlied” des Kürenbergers übersetzen, deuten und im mittelhochdeutschen Original vorlesen; Beispiele des Lautwandels vom Mittel- zum Neuhochdeutschen beschreiben; umgangssprachliche Äußerungen in Standardsprache übersetzen; den Lautwandel zusammenfassen
M 5weRdaSliEßtiStdOf :) – Späßchen! / Luthers Versionen des Vaterunsers in Standardsprache übersetzen und orthografische Unterschiede erklären; die lesesteuernde Funktion der Rechtschreibung und Zeichensetzung untersuchen; Variantenschreibungen von Wörtern recherchieren; den Schreibwandel zusammenfassen

11.–14. Stunde

Thema:Morphologischer, syntaktischer und pragmatischer Sprachwandel
M 6Wenn bereits schon Einzelindividuen danach frugen / Stammformen schwacher und starker Verben ermitteln, vergleichen, Unterschiede klären und als Beispiele für Sprachwandel begründen; ausgewählte Pleonasmen sprachkritisch reflektieren; umgangssprachliche Äußerungen in Standardsprache übersetzen und untersuchen
M 7Grabesstille – des nachts, des Nachts oder in der Nacht? / Standard- und umgangssprachliche Verbindungen von Präpositionen und Artikeln untersuchen; Zweifelsfälle des Kasusgebrauchs bei Präpositionen klären; ausgewählte Formulierungen standardsprachlich reflektieren und erklären; den Wandel von Wortformen und Formulierungen zusammenfassen

LEK

Thema:Sprachwandel auf dem Prüfstand

Minimalplan

Die Unterrichtsreihe ist konzipiert für 14 Unterrichtsstunden und umfasst sieben Materialseiten, die in jeweils einer Doppelstunde bearbeitet, präsentiert und diskutiert werden können, sowie eine abschließende Lernerfolgskontrolle. M 1 führt in die Thematik ein und beinhaltet in Kurzform alle wesentlichen Aspekte rund um den Sprachwandel, sollte also in jedem Fall unterrichtlich realisiert werden. Die folgenden Materialien vertiefen die unterschiedlichen linguistischen Ebenen des Sprachwandels (M 2 und M 3: Lexikalischer und semantischer Wandel; M 4 und M 5: Phonetisch-phonologischer und orthografischer Wandel; M 6 und M 7: Morphologischer, syntaktischer und pragmatischer Wandel) und können je nach Bedarf, didaktischer Schwerpunktsetzung und zur Verfügung stehender Unterrichtszeit entweder im vollen Umfang eingesetzt, gekürzt oder auch weggelassen werden.

0,00 €

So funktioniert RAAbits

Eine riesige Materialauswahl und viele nützliche Funktionen für Ihren Unterricht. Entdecken Sie jetzt, was Ihnen unser digitales Abo bietet.