Lust auf Leitung? – Von der Lehrkraft zur Führungskraft

23.06.2020
3 Minuten
Lehrerleben

Schulleitung – ein Fall für zwei!

Eine Schule zu führen, ist mehr als nur Verwaltung. Als stellvertretende Schulleitung gestalten Sie aktiv mit und treiben die Qualitätsentwicklung voran. Erfahren Sie hier, warum Führung ein „Fall für zwei“ ist und wie Sie den ersten Schritt in Richtung Leitungsfunktion wagen können!


Frau im türkisfarbenen T-Shirt sitzt am Tisch vor einem Laptop und Block neben Frau in Anzugjacke

© Foto amyhirschi auf Unsplash

Um Missverständnisse auszuschließen: Eine Schule wird natürlich von einer oder einem Schulleiter:in geleitet, der die Gesamtverantwortung trägt. Aber: Ein so komplexes System wie eine Schule kann nicht durch eine einzelne Person gesteuert, beraten, beobachtet, kritisiert und reflektiert werden. Gerade die eigenverantwortliche Schule benötigt mehr Führungsressourcen. Und somit sollte Schulleitung mindestens ein „Fall für zwei“ sein! Denn: was wäre der Rechtsanwalt ohne seinen Matula?

Die konkrete Aufgabenverteilung wird in der Regel schulintern zwischen Schulleiter:in und Stellvertreter:in vereinbart – je nach persönlichen Stärken und Präferenzen. In der Praxis kümmern sich Stellvertretende Schulleitungen natürlich immer noch häufig um die Stunden- und Vertretungsplanung und andere Verwaltungsaufgaben. Vor allem geht es aber darum, gemeinsam mit der oder dem Schulleiter:in die Qualitätsentwicklung der Schule voranzubringen, die Kommunikation im Kollegium durch Impulse anzustoßen und Kolleg:innen zu beraten und zu fördern. Die Ständige Vertretung nimmt dabei oft die Rolle eines Bindeglieds und Vermittlers zwischen Schulleitung und Kollegium ein.

Ständige Vertretung ist mehr als nur Vertretung …

Ständige Vertretung bedeutet nicht nur die Vertretung der Schulleitung im Krankheitsfall, sondern eine dauerhafte Übernahme von Führungsfunktionen – eine spannende Sache. Die oder der Schulleiter:in und seine Stellvertretung tragen als Leitungstandem dafür Verantwortung, schulische Visionen und Ziele zu entwickeln und umzusetzen.

Entsprechend sollte ein offizielles Berufsbild „Ständige Vertretung“ entwickelt und etabliert werden. Das Bundesland Niedersachsen ist darin einen Schritt voraus: Hier wurde das Berufsbild erforscht und konkretisiert. Entsprechend gibt es dazu ein separates Qualifizierungsangebot für Ständige Vertretungen, mit dem sich die Teilnehmer:innen auf ihre anspruchsvollen Leitungsaufgaben vorbereiten können.

Und was ist mit Ihnen … – Lust auf Leitung?

Vielleicht haben Sie selbst ja auch schon einmal mit dem Gedanken gespielt, eine Leitungsfunktion zu übernehmen? Mehr zu gestalten, mehr zu entwickeln, mehr Verantwortung in der Schule zu übernehmen … Vielleicht zögern Sie noch und sind auf der Suche nach Informationen und Unterstützung, um sich auf eine Leitungsfunktion vorzubereiten oder sie auszufüllen?

Recherchieren Sie doch einmal, ob es in Ihrem Bundesland entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen gibt und welche Vorqualifikationen Sie für eine Bewerbung bereits mitbringen müssen. Einige Bundesländer bieten zum Beispiel Orientierungsseminare an, die bei der Entscheidungsfindung helfen und Sie bei der Bewerbung für eine Führungsposition unterstützen. Entscheidungshilfe für alle Interessierten und Unterstützung beim Einstieg in die neue Rolle als Führungskraft bietet auch unser Ratgeber: Schulleiter:in werden! Seien Sie mutig – gehen Sie den ersten Schritt!

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