Max Frischs „Tagebuch 1946–1949“ als literarische Form - Den Leser im Blick

Max Frischs „Tagebuch 1946–1949“ als literarische Form

Gymnasium

Deutsch

11. | 12. | 13. Klasse

11 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Nicht nur über die Schulklassiker „Homo faber“ oder „Andorra“ ist eine Annäherung an den bedeutenden Nachkriegsschriftsteller Max Frisch im Unterricht möglich, sondern auch über seine literarischen „Tagebücher“, die eine Sonderstellung in der Geschichte der deutschsprachigen Tagebuch-Literatur einnehmen. Frischs „Tage bücher“ bilden eine bedeutende Komponente innerhalb seines Gesamtwerkes und sind besonders eng mit dem schriftstellerischen Schaffen und den Lebensthemen des Autors verwoben. Die vorliegende Unterrichtsreihe, die sich beispielhaft auf das „Tagebuch 1946–1949“ konzentriert, nutzt diese interessante Verbindungslinie, um die Schülerinnen und Schüler einerseits mit dem Konstruktionscharakter der autobiografischen Gattung vertraut zu machen und andererseits die engen Bezüge zu anderen Werken des Schriftstellers näher zu durchleuchten.
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Kompetenzen

Inhaltsangabe

Max Frischs „Tagebuch 1946 -1949“ als literarische Form - den Leser im Blick

Stunden 1/2
Annäherung an die literarische Gattung des TagebuchsM 1-M 3

Minimalplan

Die Themenblöcke der Unterrichtsreihe bieten Perspektiven für individuelle Schwerpunktsetzungen. Eine Reduktion ist möglich, indem entweder die Stunden 1 /2 und/oder 3/4 um eine Stunde gekürzt werden bzw. auf die Stunden 7/8 bzw. auf die Stunde 1 1 verzichtet wird. Alle weiteren Stunden sollten möglichst so wie hier vorgesehen umgesetzt werden. Die Schwerpunkte dieser Stunden sollten obligatorisch sein, da sie einerseits grundlegende Kenntnisse im Bereich der Gattung des Tagebuchs vermitteln und andererseits die Analyse und Interpretation des Primärtextes in den Mittelpunkt der unterrichtlichen Arbeit stellen. Auf die Stunden 9/10 sollte auch v.a. deshalb nicht verzichtet werden, da sie als Vorbereitung auf die LEK konzipiert sind.

Stunden 1/2Annäherung an die literarische Gattung des Tagebuchs

M 1Einstieg / Lesen der Textauszüge (EA); Erläutern der Verständnisfragen (UG)
M 2Hinführung / gemeinsames Brainstorming über Tagebücher und Erstellen einer Mindmap (UG)
M 3Vertiefungs- und Erarbeitungsphase / Lektüre des Lexikonartikels (EA); BeantWorten der Frage 1 (PA); anschließend Sicherung und Ergänzen der Mindmap, Festhalten wichtiger Aspekte an der Tafel (UG)
M 4Stundenschluss / Lehrerinformation zum Thema der Unterrichtseinheit (UG) Hausaufgabe / Lektüre von M 4 + Bearbeiten der Aufgaben
Stundenziel: Die Schüler werden an den Gegenstand der Unterrichtsreihe herangeführt, lernen zentrale Charakteristika und Funktionen von Tagebüchern kennen und können das Tagebuch von der „Nachbargattung“ Autobiografie abgrenzen.

Stunden 3/4Erste Einblicke in Max Frischs literarisches (Tagebuch-)Schreiben

M 4Einstieg / Sammeln von ersten Eindrücken zu Max Frisch (UG); Hausaufgabenbesprechung, ggf. vertiefende Information zu Frisch
M 5/6Erarbeitung / Austeilen von Präsentationspapieren für M 6; Lektüre von M 5 und M 6 (EA); Bearbeitung der Fragen (GA)
M 6Präsentation und Sicherung / gemeinsamer Abgleich der Ergebnisse ; Vorstellung der Systematisierungsversuche vonseiten der Lernenden (UG)
Vertiefung / Lehrerinformation über die „Gefahren“ eines starren Einteilungsversuches und über den Experimentiercharakter des „Tagebuchs“ (LV)
M 7Hausaufgabe / Lektüre von M 7 + schriftliche Beantwortung der Frage 1
Stundenziel: Die Schüler erhalten einen Einblick in Leben und Werk Max Frischs, reflektieren über den Konstruktcharakter des „Tagebuchs 1946-1949“, kennen dessen zentrale Themen und lernen, dass es sich aus literarischen „Bausteinen“ zusammensetzt.

Stunden 5/6Wo ist der rote Faden? - Zur Tagebuch-Konstruktion am Beispiel der „Marion“-Geschichte

M 7Hinführung / Austausch über die eigenen Leseerfahrungen (UG); Hausaufgabenbesprechung, Sammeln und Sichern wichtiger Ergebnisse (UG)
Erarbeitung / Bearbeiten der Aufgaben 2 und 3 (M 7) in einem offenen UG und anschließende Sicherung; Besprechen der Aufgabe 4 in PA/GA; Sichern im UG und Festhalten wichtiger Ergebnisse an der Tafel
M 8Stundenschluss / Hinweis auf die folgenden Stunden; Hausaufgabe = vorbereitende Lektüre der „Tagebuch“-Einträge (M 8), Beantworten von Frage 1
Stundenziel: Die Schüler erfassen anhand ausgewählter Auszüge das „Tagebuch“ von Frisch als ein inhaltliches Geflecht aus inneren Bezügen und Abhängigkeiten.

Stunden 7/8„Man macht sich ein Bildnis“ - das Tagebuch als künstlerischer Proberaum

M 8Einstieg / gemeinsame Besprechung der Hausaufgabe
M 8/9Erarbeitung (I) / Lektüre von M 9 + Beantworten von Aufgabe 2 (M 8) im UG;
Sicherung an der Tafel (in tabellarischer Form)
Erarbeitung (II) / Beantwortung der Aufgaben 3-4 in PA oder GA; Besprechung der Aufgaben im UG, Sichern wichtiger Ergebnisse an der Tafel
Vertiefung / Diskussion auf der Basis von Aufgabe 5 im offenen UG, kurze Lehrerinformation über „Andorra“
M 10Stundenschluss / Hausaufgabe = Lektüre der „Tagebuch“-Einträge
Stundenziel: Die Schüler erfahren am Beispiel der frischschen Bildnis-Theorie, dass das Tagebuch als theoretischer Reflexionsraum (auch für sein übriges Werk) fungiert. Darüber hinaus vergleichen sie Frischs Überlegungen zur Bildnis-Theorie mit denen von Brecht.

Stunden 9/10Schreiben als „verzweifelte Notwehr“ - poetologische Reflexionen zur „Schriftstellerei“

M 10Einstieg / Besprechen der Hausaufgabe (UG); Diskussion über ein Zitat von Adorno, wonach Gedichte nach Auschwitz nicht mehr geschrieben werden können; Vergleich der Positionen von Frisch und Adorno
M 11Vertiefung / Lektüre von M 11 + Beantworten der zwei Fragen in PA oder GA; Sichern der Ergebnisse im Plenum
M 12Stundenschluss / Bekanntgabe der Hausaufgabe = vorbereitende Lektüre und Beantworten einer Frage
Stundenziel: Die Schüler rekonstruieren die zeitbezogene Dimension der „Tagebuch“-Reflexio- nen und bringen diese mit dem Diktum von Adorno in Verbindung.

Stunde 11Eine Autobiografie im Tagebuch?

M 12Einstieg / über ein1e Impulsfrage, anschließende Diskussion (UG); Besprechen der HausaufgabeAbschließender Diskussionsimpuls / Fragen 2 und 3; Abhandlung in einem mündlichen Austausch (UG); Sichern der wichtigsten Aspekte an der Tafel
Stundenziel: Die Schüler lernen den Eintrag „Autobiographie“ als poetologischen Kommentar zu Frischs Tagebuch kennen und erfahren, dass Frisch mit den Erwartungshaltungen an den Text „spielt“. Sie sind darüber hinaus in der Lage, den Text in den Gesamtzusammenhang der „Tage- buch“-Konzeption einzuordnen.

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