Die Lyrik des Barock - Carpe diem und memento mori

Die Lyrik des Barock

Gymnasium

Deutsch

11. | 12. | 13. Klasse

6 - 11 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Der literarische Barock steckt voller (scheinbarer) Widersprüche: Tod, Zerstörung und die Hoffnung auf Erlösung im Jenseits auf der einen Seite – der Aufruf zum Genuss, zur Liebe und zu Sinnes-freuden im Diesseits auf der anderen Seite. Wie passen diese Gegensätze zusammen? In dieser Reihe untersuchen Ihre Schülerinnen und Schüler barocke Gemälde und Stillleben, setzen sich mit der Bild- und Symbolsprache des Barock auseinander und erarbeiten Grundkennt-nisse über den Dreißigjährigen Krieg, dessen grausame Realität den Erfahrungshorizont vieler Barockdichter bildete. So können sie sich ein anschauliches Bild der Gegebenheiten vor 400 Jahren machen und sie erwerben die nötigen Kompetenzen, um sich lyrische Texte des Barock analysierend und interpretierend zu erschließen.
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Kompetenzen

Dauer:6–11 Stunden + LEK
Kompetenzen:
  • fachlich angemessene analytische Zugänge zu Texten entwickeln
  • Verfahren der Textuntersuchung einsetzen und die Ergebnisse zu einer Textdeutung zusammenführen
  • sprachliche Gestaltungsmittel identifizieren und ihre Wirkung beurteilen
  • Strukturmerkmale lyrischer Texte analysieren und deuten
  • die Bedeutung historisch-gesellschaftlicher Bezüge aufzeigen
  • Texte im Hinblick auf ihre sprachliche Ausgestaltung und Wirkung beurteilen

Inhaltsangabe

Carpe diem und memento mori – die Lyrik des Barock

Stunden 1/2
„Es ist alles eitel“ – das Vanitas-Motiv im BarockM 1–M 4

Minimalplan

Auch in einer Kurzfassung der Reihe müssen auf jeden Fall die beiden Seiten des barocken Dualismus betrachtet werden (memento mori und carpe diem) sowie die besondere Formensprache im Barock. Auch der historische Hintergrund mit dem Dreißigjährigen Krieg sollte behandelt werden, um das Verständnis für diese Epoche sicherzustellen.

Stunde 1/2„Es ist alles eitel“ – das Vanitas-Motiv im Barock

Informierender Einstieg / Einführung in das Zeitalter des Barock im Lehrervortrag (LV)
M 1–M 3Vanitas-Symbole / Beschreibung und Deutung sechs barocker Stillleben in Gruppenarbeit (GA); Vortrag der Ergebnisse im Plenum (SV)
M 4„Vanitatum Vanitas!“ / Untersuchung des programmatischen Gedichts von Andreas Gryphius auf Bilder, Vergleiche und Antithesen in Einzelarbeit (EA)Auswertung / Zusammentragen der Ergebnisse und Sicherung in einem Tafelbild; Erläuterung des barocken Mottos memento mori (UG)
M 5–M 7Hausaufgabe / Vorbereitung der Arbeitsblätter zum Dreißigjährigen Krieg; Bearbeitung jeweils eines der Texte (Text A oder Text B)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass barocke Kunst und Dichtung vom Motiv der Vergänglichkeit alles Irdischen geprägt ist (Vanitas, memento mori).

Stunden 3/4„Feuer, Pest und Tod“ – der Dreißigjährige Krieg in der Kunst

Einstieg / Beschreibung des Kupferstichs „Der Galgenbaum“ (UG)
M 5–M 7Auswertung der Hausaufgabe / Wechselseitige Weitergabe der Informationen zum Dreißigjährigen Krieg (Text A, Text B) in Partnerarbeit (PA)
M 8Erarbeitung und Auswertung / Bezug des Wissens über den Dreißigjährigen Krieg auf den Kupferstich und Gryphius' Gedicht „Threnen des Vatterlandes“ (PA); Erklärung des Vanitas-Motivs durch die Zeitumstände (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen die Erfahrungen der Menschen im Dreißigjährigen Krieg als Grundlage des Todes- und Vergänglichkeitsmotivs im Barock.

Stunde 5Barocker Dualismus – memento mori und carpe diem

M 9Einstieg / Beschreibung des Kupferstichs „Le miroir de la vie et de la mort“ (UG); Wiederholung von Aspekten des mementomori-Motivs (UG)
M 10Erarbeitung / Bildung von Dreiergruppen; Aufteilung der Gedichte (Texte A–C) auf die Mitglieder; arbeitsteilige Erschließung des Motivs carpe diem (EA)Präsentation / Austausch der Ergebnisse in der Gruppe (GA), dann im Plenum (UG); Reflexion über den Begriff „barocker Dualismus“
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen den Wahlspruch carpe diem als weitere Reaktion auf die Realität und die Gewissheit eigener Vergänglichkeit im Barock.

Stunden 6/7„Gewisse Regeln und Gesetze“ – Aspekte der äußeren Form von Gedichten

M 11–M 17Aspekte der Form / Lesen des Informationstextes und Bildung von Arbeitsgruppen (M 11); Besprechung des Ablaufs der Gruppenarbeit (UG); arbeitsteilige Auswertung der Informationen zu formalen Aspekten der Barocklyrik (GA); Vorstellen und Besprechen der Ergebnisse im Plenum (SV, UG)
M 18Hausaufgabe / Lektüre der Gedichte „Es ist alles eitel“ und „Vergänglichkeit der Schönheit“; Notieren von formalen Merkmalen (Reim, Metrum, Aufbau)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler wiederholen und erweitern ihre Kenntnisse zu Aspekten der äußeren Form und sprachlichen Gestaltung von (Barock-)Gedichten.

Stunde 8„Ein jeglich Sonnet aber hat viertzehen Verse“ – die Sonettform

M 18Auswertung der Hausaufgabe / Beobachtungen zur Form der Gedichte (UG)
M 19Erarbeitung und Auswertung / Lektüre der Informationen zur Sonettform (EA); Bezug auf Gedichte von Gryphius, Opitz und Fleming (M 8, M 10, M 18); Festhalten von Grundzügen der Sonettform an der Tafel (UG)
M 20Hausaufgabe / Auseinandersetzung mit Thesen von Opitz und Gottsched zur formalen Gestaltung von Barocklyrik (→ „hohe Worte“ vs. „Schwulst“)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen die besondere Bedeutung und Beliebtheit der Sonettform im Barock.

Stunde 9„Opal, Perl' und Rubin“ – barocker Schwulst

M 20, M 21Einstieg / Auswertung der Hausaufgabe und Betrachtung eines Bildes einer Barockkirche; Gespräch über (mutmaßliche) ästhetische Werturteile (UG)
M 22Erarbeitung / Analyse des Gedichts „Die schöne Blatternde“; Ermittlung der Diskrepanz zwischen überhöhter Form und abstoßendem Inhalt (EA); Zusammentragen und Besprechung der Ergebnisse (UG)
M 23Vertiefung / Untersuchung des Sonnet 130 von Shakespeare als Gegenentwurf zu stereotyper Lyrik (EA); Besprechung im Plenum (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass die Formverliebtheit im Barock sowohl von Zeitgenossen als auch später als teilweise übertrieben kritisiert wurde.

Stunden 10/11Andreas Gryphius: „Abend“ – Schritte einer Analyse

Einstieg / Resümee zentraler Merkmale der Epoche (LV/UG)
M 24Erarbeitung / Analyse und Interpretation des Gedichts „Abend“ von Andreas Gryphius als Vorbereitung auf die LEK (EA); Auswertung im Plenum (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erkennen, wie sich das bisher Gelernte bei der Erstellung eines Analyse- und Interpretationsaufsatzes zusammenführen lässt.

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