Martin Luther und die deutsche Sprache - Der Sendbrief vom Dolmetschen

Martin Luther und die deutsche Sprache

Gymnasium

Deutsch

11. | 12. | 13. Klasse

11 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Die Schülerinnen und Schüler setzen sich in diesem Beitrag mit Martin Luther in seinem historischen Kontext auseinander. An seinem Sendbrief vom Dolmetschen (1530) erarbeiten sie Aspekte des Frühneuhochdeutschen und erweitern damit ihr sprachhistorisches Wissen. Luther diskutiert und reflektiert in seiner Schrift die Prinzipien seiner Bibelübersetzung, die auszugsweise von den Schülerinnen und Schüler gelesen wird. So können sie die Grundsätze seiner bis heute bedeutsamen Übersetzungstheorie erfassen.
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Kompetenzen

Dauer:11 Stunden + LEK
Kompetenzen:
  • Sprachgeschichte untersuchen und reflektieren
  • Martin Luther in seiner Zeit kennenlernen
  • Luthers Verdienst für die deutsche Sprache anhand seiner übersetzungstheoretischen Texte erfassen
  • Besonderheiten der frühneuhochdeutschen Sprachstufe und ihrer drucktechnischen Gestaltung kennenlernen

Inhaltsangabe

Martin Luther und die deutsche SpracheDer Sendbrief vom Dolmetschen

Stunde 1M 1
Martin Luther bildlich erschließen

Minimalplan

Je nach verfügbarer Zeit und nach Vorwissen der Lerngruppe zu den einzelnen Themenbereichen können Schwerpunkte innerhalb der Reihe gesetzt und einzelne Stunden ausgelassen werden. Wird Stunde 7/8 zu den Besonderheiten des Druckbetriebes nicht unterrichtet, sollte die Lesehilfe für die Frakturschrift (M 7) den Schülerinnen und Schülern für die gruppenteilige Bearbeitung der Textauszüge aus dem

Stunde 1Martin Luther bildlich erschließen

M 1Martin Luther – sich ein Bild machen / Einstieg: Herstellung der Thementransparenz (LV); Erarbeitung: Bildbeschreibung (PA) und Sicherung der Arbeitsergebnisse (UG); Vertiefung: Diskussion der Veränderungen in der bildlichen Darstellung Luthers (PA) und deren Erläuterung (UG); Transfer: Deutung (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler erarbeiten verschiedene bildliche Darstellungen Luthers, indem sie detailliert beschreiben, was sie im Einzelbild sehen, und dann die Einzelbilder zueinander ins Verhältnis setzen, um abschließend eine Deutung vorzunehmen.

Stunden 2/3Martin Luther in seiner Zeit kennenlernen

M 2Martin Luther – Stationen im Leben des Reformators / Einstieg: Vorstellung der Lebensstationen Luthers anhand des Zeitstrahls; Erarbeitung: aspektgeleitete Rekonstruktion des Lebens von Luther, Vorbereitung einer Präsentation (GA) und Sicherung der Arbeitsergebnisse im Plenum (UG); Bewertung (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler kennen Luthers Biografie und den zeitgeschichtlichen Kontext. Sie erkennen das Besondere an Luthers Leben und Wirken.

Stunden 4/5Einen Überblick über die Perioden der deutschen Sprachgeschichte gewinnen

M 3Vom Mittelalter bis zur Gegenwart – Perioden der deutschen Sprachgeschichte / Einstieg: Einführung in die deutsche Sprachgeschichte und ihre Periodisierung (LV); Erarbeitung 1: Zuordnung der Textbeispiele zu einzelnen Sprachstufen (PA) und Sicherung (UG); Erarbeitung 2: arbeitsteilige Übersetzung der drei Textbeispiele (PA) und Sicherung auf Folien (UG); Vertiefung: Erarbeitung von grafischen und syntaktischen Besonderheiten in den drei Textbeispielen (GA) und Sicherung (UG); Transfer: Zuordnung Luthers zu einer Sprachstufe und einem Dialektgebiet (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler kennen die verschiedenen Sprachstufen des Deutschen und können die deutsche Sprachgeschichte periodisieren. Sie kennen das Vaterunser-Gebet in verschiedenen Realisierungen und benennen grafische und syntaktische Besonderheiten der jeweiligen Sprachstufe. Sie verorten Martin Luther in der deutschen Sprachgeschichte.

Stunde 6Martin Luthers Einfluss auf die deutsche Sprachentwicklung einschätzen

M 4Sprachschöpfer oder Sprachgestalter? – Luthers Beitrag zur neuhochdeutschen Schriftsprache / Einstieg: Vorstellung des Stundenthemas; Erarbeitung 1: Lektüre des Textauszugs (EA), Zusammenfassung (PA) und Sicherung (UG); Erarbeitung 2: Auswertung der Grafik (PA) und Sicherung (UG); Transfer: Problematisierung der scheinbar widersprüchlichen Aussagen in Text und Grafik (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler kennen durch einen Lexikonauszug Luthers Beitrag zur neuhochdeutschen Schriftsprache. Kontrastiv dazu werten sie eine Grafik aus.

Stunden 7/8Der Druckbetrieb und seine Erzeugnisse in der frühen Neuzeit

M 5Typografische Fachbegriffe und Druckbesonderheiten / vorbereitende Hausaufgabe: Definition der Begriffe (arbeitsteiliges Vorgehen)
M 6–M 7Einen frühneuhochdeutschen Druck lesen lernen / Wie liest man eine Frakturschrift? / einzelne Vorstellung der Definitionen von typografischen Fachbegriffen und Druckbesonderheiten; zeitgleiche jeweilige Sicherung der Definitionen in Kurzform auf M 5 und Überprüfung durch Anwendung/Zuordnung auf M 6 (Terminus für Terminus)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler kennen die adäquate Terminologie für frühneuhochdeutsche Druckerzeugnisse und können diese anwenden.

Stunden 9/10Martin Luthers Sendbrief inhaltlich und formal analysieren

M 8–M 10Den Sendbrief vom Dolmetschen untersuchen I–III / Einstieg: Vorstellung des Stundenthemas und Gruppeneinteilung (LV); Erarbeitung 1: Lesen und Transkribieren des Textauszuges, Klärung des Übersetzungsprinzips (GA) und Sicherung durch Vorlesen und Visualisieren der Übersetzungsprinzipien (UG); Erarbeitung 2: Einzeluntersuchungen zu Graphemik, Phonemik und Morphologie sowie Syntax (GA); Sicherung (UG)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler kennen Auszüge aus einem frühneuhochdeutschen pragmatischen Text (Sendbrief vom Dolmetschen). Sie kennen die Übersetzungsprinzipien Luthers und analysieren grammatische Phänomene der frühneuhochdeutschen Sprachstufe.

Stunde 11Martin Luthers Übersetzungstheorie aus fachwissenschaftlicher Perspektive

M 11Dolmetscher für das gemeine Volk – Luthers Übersetzungstheorie zusammengefasst / Einstieg: Vorstellen des Stundenthemas (LV); Erarbeitung: Lektüre des fachwissenschaftlichen Beitrags (EA), Zusammenfassung der wichtigsten übersetzungstheoretischen Aspekte (PA) und deren Sicherung (UG); Vertiefung: Bezugnahme der Texte (M 4 und M 11) auf die Ergebnisse der Stunden 9/10 (M 8–M 10)
Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler lesen einen fachwissenschaftlichen Beitrag zu Luthers Übersetzungsprinzipien, können diese bewerten und in einen sprach- und kulturhistorischen Kontext setzen.

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