Mündlichkeit – Schriftlichkeit - Sprachverwendungsweisen auf ihre situative Angemessenheit untersuchen

Mündlichkeit – Schriftlichkeit

Gymnasium

Deutsch

11. | 12. | 13. Klasse

8 Unterrichtsstunden

Beschreibung

In kulturpessimistischen Diskursen wird schon lange ein angeblicher Sprachverfall bei Jugendlichen beklagt. Aus linguistischer Sicht ist dieser Verfall aber nicht feststellbar. Vielmehr zeigt sich, dass sich solche Klagen häufig nur auf das sprachliche Phänomen selbst beziehen, ohne seine Funktion im jeweiligen situativen Kontext zu berücksichtigen. Dies führt zu Fehleinschätzungen sowohl in mündlicher als auch in schriftlicher Kommunikation. Die Materialien dieser Reihe ermöglichen den Schülerinnen und Schülern dagegen, sich weitgehend selbstständig und vorurteilsfrei mit Fragen zur Angemessenheit sprachlicher Ausdrucksweisen auseinanderzusetzen. So erarbeiten sie sich Kriterien, mit denen sie eigene und fremde Sprachverwendungsweisen beschreiben, bewerten und verbessern können.
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Kompetenzen

Dauer:8 Stunden + LEK
Kompetenzen:
  • Sprachverwendungsweisen auf ihre situative Angemessenheit untersuchen und bewerten
  • Mündlichkeit und Schriftlichkeit in medialer und konzeptioneller Hinsicht untersuchen
  • Textanalytische Fähigkeiten ausbauen im Hinblick auf eine verbesserte Textproduktion
  • Sprachliches Bewusstsein für Fragen situativer Angemessenheit im Sprachgebrauch des Alltags entwickeln

Inhaltsangabe

Mündlichkeit – SchriftlichkeitSprachverwendungsweisen auf ihre situative Angemessenheit untersuchen

Stunden 1/2M 1, M 2
Prototypische mündliche und schriftliche Kommunikation

Minimalplan

Die Unterrichtsreihe kann auf vier Unterrichtsstunden begrenzt werden. Für diese komprimierte Behandlung des Themas sollten die Materialien M 1 bis M 5 zum Einsatz kommen. Begründung: M 1 und M 2 fordern die Lernenden dazu auf, Unterschiede zwischen gesprochener und geschriebener Sprache mit Blick auf die Kommunikationsbedingungen und sprachlichen Merkmale separat herauszuarbeiten. M 3 und die dazugehörige Grafik M 4 differenzieren das durch M 1 und M 2 aufgebaute Wissen der Schülerinnen und Schüler, indem terminologisch zwischen medialer und konzeptioneller Mündlichkeit/ Schriftlichkeit unterschieden wird. Der in M 5 dargebotene Chatausschnitt verdeutlicht den Lernenden wiederum das in M 3 theoretisch Erarbeitete: Mediale Schriftlichkeit besitzt zwar eine hohe Affinität zur konzeptionellen Schriftlichkeit (und vice versa), prinzipiell sind Medium und Konzeption jedoch voneinander unabhängig.

Stunden 1/2Prototypische mündliche und schriftliche Kommunikation

M 1In der S-Bahn eingeschlafen – ein Beispiel für mündliches Erzählen / Lesen des Transkripts (EA/UG), Klären von Fragen zu Transkriptionsregeln; Thematisieren des Ersteindrucks (UG); Beantworten von W-Fragen zu den zugrunde liegenden Kommunikationsbedingungen (EA/PA); Sichern der Ergebnisse im UG (Tafelbild, OHP zur Visualisierung)
M 2Fahrgast zieht Notbremse – ein Beispiel für schriftliches Berichten / Lesen des Textes, Bearbeiten der Arbeitsaufträge (EA/PA); Ergebnissicherung im UG (Ergänzung des Tafelbildes aus M 1)
Stundenziel: Die Lernenden erkennen Form-Funktions-Zusammenhänge sprachlicher Verwendungsweisen und Kommunikationsbedingungen in konzeptionell und medial prototypischen Kommunikationssituationen.

Stunde 3Mündlichkeit – Schriftlichkeit im doppelten Sinne

M 3Mündlichkeit und Schriftlichkeit im doppelten Sinne / Lesen des Informationstextes zum Modell von Koch/Oesterreicher (EA/UG); Bestimmen der medialen und konzeptionellen Mündlichkeit/Schriftlichkeit in vorgegebenen Kommunikationssituationen und Bearbeiten der weiteren Aufgaben (EA oder PA)
M 4Im Überblick: Mediale und konzeptionelle Mündlichkeit und Schriftlichkeit / Grafik zur Visualisierung bei der Besprechung; für alle weiteren Materialien einsetzbar (ggf. auf Folie kopiert)
Stundenziel: Die Lernenden können mediale/konzeptionelle Mündlichkeit/Schriftlichkeit unterscheiden und erkennen den Zusammenhang zwischen entsprechenden Kommunikationsbedingungen und dem sprachlichen Duktus einer Äußerung.

Stunde 4Kommunikation im Chat

M 5Plaudern im Netz – einen Chatausschnitt analysieren / Sammeln von Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler mit Chatkommunikation im Unterrichtsgespräch (UG); Austausch über sprachliche Besonderheiten (Erfahrungswissen); Analysieren des Chatausschnitts (EA); Bearbeiten der weiteren Aufgaben in PA
Stundenziel: Die Lernenden arbeiten sprachliche Auffälligkeiten des Chatausschnitts heraus und können Kommunikationsbedingungen und sprachliche Merkmale in Beziehung zueinander setzen.

Stunden 5/6Geplauder im Roman und in einem Schülertext

M 6Geplauder im Roman / Lesen des Textes und Austausch über Ersteindruck (UG); Bearbeiten der Arbeitsaufträge (EA/PA); Sichern der Ergebnisse im Plenum
M 7Geplauder im Text einer Schülerin / Lesen des Textes als Hausaufgabe und Bearbeiten der Arbeitsaufträge 1 und 2; Sichern der Ergebnisse im Unterricht (UG); Durchführen einer Schreibkonferenz zur Analyse und Bewertung des Textes in Arbeitsgruppen (GA); Sichern der Ergebnisse im Plenum (UG)
Stundenziel: Die Lernenden erkennen eine konzeptionell mündliche Sprachverwendung als Stilmittel in medial schriftlichen Texten und bewerten die Angemessenheit der verwendeten sprachlichen Mittel sowie den Textaufbau.

Stunde 7Das Mündliche im Schriftlichen und das Schriftliche im Mündlichen

M 8Das Mündliche im Schriftlichen – und umgekehrt – entdecken / Klären des Arbeitsauftrages, Texte und Belege mündlicher Aktivitäten (Gespräche, Reden) zu sammeln und zu analysieren; möglichst selbstständiges Betreiben einer Feldstudie durch die Schülerinnen und Schüler (Hausaufgabe); gemeinsames Analysieren und Bewerten der Materialien im Unterricht
Stundenziel: Die Lernenden erweitern ihr sprachliches Bewusstsein in Fragen situativer Angemessenheit des Sprachgebrauchs in ihrem Alltag und in verschiedenen elektronischen Medien bzw. in Massenmedien.

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