Verbrechen und Strafe - Eine Einführung in die Rechtsphilosophie

Verbrechen und Strafe

Gymnasium

Ethik / Philosophie

11. | 12. Klasse

12 - 14 Unterrichtsstunden

Beschreibung

Prävention, Abschreckung oder Vergeltung: Welche Zwecke verfolgen Strafen? Wann empfinden wir eine Strafe als ausgewogen und gerecht? Helfen Strafen, Verbrechen zu verhindern? Regelmäßig wirft unser Strafrecht Kontroversen auf, deren Wurzeln zum Teil bis in die Zeit der Aufklärung zurückreichen. In dieser Unterrichtsreihe werden reale Fallbeispiele und die darüber gefällten Urteile und verhängten Strafen analysiert. Herausgearbeitet werden Paradigmenwechsel in Bezug auf die Zwecke von Strafen. Die Lernenden prüfen die Stimmigkeit der erarbeiteten Straftheorien und positionieren sich begründet
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Kompetenzen

Klassenstufe:11/12
Dauer:12 Unterrichtsstunden + 2 Stunden Lernerfolgskontrolle
Kompetenzen:unterschiedliche Ansätze zur Begründung von Eingriffen in die Freiheitsrechte der Bürgerinnen und Bürger in ihren Grundgedanken erarbeiten und voneinander abgrenzen; die Tragfähigkeit rechtsphilosophischer Ansätze zur Orientierung in gegenwärtigen gesellschaftlichen Problemlagen bewerten
Thematische Bereiche:Rechtsphilosophie, Recht, Gerechtigkeit, Staat, Freiheit

Inhaltsangabe

1./2. Stunde

Thema:Was bedeutet „Strafe“? – Einen Begriff definieren
M 1Strafe – Eine Frage der Gerechtigkeit?
M 2Der Fall „Marianne Bachmeier“ – Gerechtfertigte Rache?
M 3Strafe – Wer darf sie verhängen?
Inhalt:Die Lernenden erarbeiten eine Definition des Begriffes „Strafe“ und grenzen ihn ab von „Rache“ und „Selbstjustiz“. Deutlich wird der Bezug aller drei Begriffe zu Grundsätzen der Gerechtigkeit.

3. Stunde

Thema:Wozu kann Strafe dienen? – Fallbeispiele erörtern
M 4Strafe soll … – Über Funktionen von Strafe nachdenken
Inhalt:Anhand von Fallbeispielen erarbeiten sich die Lernenden verschiedene Zwecke von Strafe und ordnen diese den einschlägigen Straftheorien zu.

4./5. Stunde

Thema:Vergeltung oder Prävention? – Was ist das Ziel von Strafe?
M 5Immanuel Kant: Das Prinzip der Wiedervergeltung
M 6Norbert Hoerster: Muss Strafe sein?
M 7Wie gelingt die PLATO-Methode? – Ein Methodenkärtchen
Inhalt:Die Lernenden setzen sich kriterienorientiert mit zwei rechtsphilosophischen Positionen auseinander. Sie erörtern, welche Position sie für plausibler und tragfähiger halten.

6./7. Stunde

Thema:Sollen Jugendliche im Strafrecht eine Sonderstellung einnehmen?
M 8Die Stellung von Jugendlichen im Strafrecht
M 9Das Jugendstrafrecht, ein gerechtes Strafmaß? – Wir erstellen einen Podcast
Inhalt:Die Lernenden diskutieren die Behandlung Jugendlicher im Strafrecht und produzieren kriteriengeleitet einen Podcast.
Vorzubereiten:Aufnahmegerät für den Podcast

8. Stunde

Thema:Wie entwickelte sich Strafe im Kontext der Aufklärung?
M 10Cesare Beccaria: Milde der Strafen – Ein Textpuzzle
Inhalt:Die Lernenden erarbeiten die zentralen Thesen Beccarias. Im Gruppenpuzzle erstellen sie ein Begriffsnetz. Sie vollziehen die historische Entwicklung von Strafe seit der Aufklärung nach.
Vorzubereiten:Karteikarten und Eddings für die Gruppenarbeit, Text zerschneiden

9./10. Stunde

Thema:Die Todesstrafe – Eine wirkungsvolle Strafe?
M 11Die Todesstrafe – Wirkungsvoll und moralisch vertretbar?
M 12Albert Camus: Die Todesstrafe, eine wirkungsvolle Strafe?
M 13Immanuel Kant: Die Todesstrafe, eine gerechte Strafe?
Inhalt:Die Lernenden reflektieren Zahlen und Fakten zur Todesstrafe. Sie diskutieren das Argument der Abschreckung der Todesstrafe und deren moralischer Vertretbarkeit.

11. Stunde

Thema:Die Kontroverse um die Todesstrafe – Eine Rollendebatte
M 14Wie sinnvoll ist die Todesstrafe? – Ein Plädoyer verfassen
Inhalt:In einer Rollendebatte erörtern die Lernenden die Argumente von Befürwortern und Gegnern der Todesstrafe.

12. Stunde

Thema:Welche Möglichkeiten und Grenzen hat das Strafrecht der Zukunft?
M 15Nida-Rümelin: „Wenn das Strafrecht alles richten soll …“
Inhalt:Ist das Strafrecht für die Moral der Bürgerinnen und Bürger verantwortlich? Wie wirkungsvoll sind Verschärfungen? Die Lernenden skizzieren Erwartungen an ein Strafrecht der Zukunft.

13./14. Stunde

M 16Hermann Etzel: Zur Todesstrafe (1950)
Inhalt:Die Lernerfolgskontrolle lädt ein, erarbeitetes Wissen zu prüfen und zu reflektieren.

Hinweise und Erwartungshorizonte

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